Verbraucherzentrale rät zum Verzicht
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Die Verbraucherzentrale Brandenburg rät zur Verwendung sparsamer Duschköpfe.
© Quelle: Monique Wüstenhagen/dpa
Potsdam. Angesichts steigender Energiepreise und drohender Knappheit beim Erdgas hat die Brandenburger Verbraucherzentrale die Bürger zum Verzicht aufgerufen. „Wir raten insbesondere dazu, auf Warmwasser so weit wie möglich zu verzichten“, sagte Geschäftsführer Christian Rumpke am Montag bei der Vorstellung des Jahresberichts der Verbraucherschützer in der Staatskanzlei.
Sinnvoll seien auch wassersparende Duschköpfe. Rumpke riet den Verbrauchern zudem Geld zurückzulegen, um die zu erwartenden höheren Nebenkosten-Rechnungen zahlen zu können.
Bei Erdgas 2022 Verdoppelung der Kosten
Beim Erdgas erwartet die Verbraucherzentrale in diesem Jahr nahezu eine Verdoppelung der Kosten. „Da können Verbraucher, die an einer Erdgasversorgung hängen, in der Regel auch nicht schnell auf andere Energieträger umstellen“, meinte der Geschäftsführer.
Bei den Lebensmittelkosten müsse mit einem Plus von 20 Prozent und beim Strom von 15 Prozent gerechnet werden, sagte Rumpke. Inklusive einer Steigerung von 35 Prozent bei den Kraftstoffpreisen müsse sich eine durchschnittliche vierköpfige Familie in diesem Jahr auf Mehrkosten in Höhe von fast 3500 Euro einstellen.
Schon im vergangenen Jahr sei der Umgang mit Lieferverträgen und Energiepreisen bei jedem dritten Beratungsgespräch Thema gewesen, berichtete Rumpke. Im ersten Quartal diesen Jahres sei dies bereits fast in jeder zweiten Beratung der Fall gewesen.
In vielen Fällen hätten Verbraucher deutlich höhere Rechnungen erhalten, nachdem ihre zuvor preisgünstigen Versorger die Lieferung eingestellt hätten und sie dann für die Grundversorgung deutlich mehr zahlen mussten. Rumpke forderte die Kartellbehörden auf, die Grundversorger zu überprüfen.
Wir können aber nicht alle Preissteigerungen ausgleichen.
Ursula Nonnemacher (Grüne), Verbraucherministerin in Brandenburg
Auch Verbraucherministerin Ursula Nonnemacher (Grüne) rief die Bürger zum Energiesparen auf. „Wir erwarten, dass es im Herbst zu weiteren Preissteigerungen kommt“, mahnte sie. Zwar seien dann auch weitere staatlichen Entlastungspakete zu erwarten, meinte die Ministerin. „Wir können aber nicht alle Preissteigerungen ausgleichen“, betonte sie.
RND/dpa