Belarus: Lukaschenko macht Schleusernetzwerke für Migranten verantwortlich

Alexander Lukaschenko, Präsident von Belarus.

Alexander Lukaschenko, Präsident von Belarus.

Minsk. Der belarussische Machthaber Alexander Lukaschenko hat international organisierte Schleusernetzwerke für die Tausenden Migranten an der Grenze zu Polen verantwortlich gemacht. Die Flüchtlinge nutzten diese Strukturen und bezahlten viel Geld, um ein besseres Leben im Westen zu finden, sagte Lukaschenko am Dienstag in einem von Staatsmedien in Minsk ausgestrahlten Interview. „Das sind ja keine armen Leute, die kommen“, meinte er. „Sie haben ein Loch bei uns entdeckt.“

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Die Einreise der Migranten in Belarus sei völlig legal, sagte der 67-Jährige. Zugleich betonte er, dass bisweilen Schleuser gefasst würden, ein Bürger aus Belarus sei aber nie darunter. Westliche Staaten, allen voran die USA, hätten in Ländern wie Afghanistan und im Irak Krieg geführt. Die Menschen hätten dort keine Lebensgrundlage mehr und nutzten nun verschiedene Routen nach Europa, um sich eine Perspektive aufzubauen.

EU hält Lukaschenko für verantwortlich

Die EU hatte dem Machtapparat um Lukaschenko vorgeworfen, selbst in den Menschenschmuggel eingestiegen zu sein und Migranten aus Krisenregionen einfliegen zu lassen. Die Sicherheitskräfte der Ex-Sowjetrepublik stehen im Ruf, die Gruppen gezielt in Richtung EU-Grenze zu lenken. Viele hätten Deutschland als Ziel, hieß es.

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Der als „letzter Diktatur Europas“ kritisierte Lukaschenko hatte erklärt, dass die Sicherheitskräfte früher – gemäß Vereinbarungen mit der EU – die Menschen am Grenzübergang zu Litauen oder Polen gehindert hätten. Nach dem Erlass von Sanktionen der EU gegen Belarus sagte er, dass er niemanden mehr aufhalten und auch den Drogenschmuggel nicht mehr bekämpfen werde. Traditionell gilt der Weg durch Belarus nicht als typische Flüchtlingsroute.

RND/dpa

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