Deutlich mehr Teilnehmende

Tausende protestieren gegen Energiepolitik und Ukraine-Kurs

Demo in Rostock am Montagabend vor dem Kröpeliner Tor.

Demo in Rostock am Montagabend.

Magdeburg. In zahlreichen deutschen Städten sind am Montag erneut Tausende Menschen gegen die hohen Preise, den Ukraine-Krieg und die Energiepolitik auf die Straße gegangen. Vor allem im Osten und in Mitteldeutschland demonstrierten viele Menschen, teilweise waren es deutlich mehr als in den vergangenen Wochen.

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Wie Polizeisprecher sagten, kamen in zahlreichen Orten Mecklenburg-Vorpommerns zwischen Pasewalk, Stralsund, Neubrandenburg, Güstrow, Wismar und Schwerin mehr als 10.500 Demonstrierende zusammen, davon allein rund 4500 Menschen in Schwerin. In einigen Orten liefen die Aktionen am Abend noch, Vor­komm­nisse gab es laut Polizei nicht. In der Landeshauptstadt hatten sich erstmals Teilnehmende zu Protesten getroffen, der Demonstrationszug führte dort an der Staatskanzlei vorbei.

Damit kamen diesmal etwa doppelt so viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer zu den Protestaktionen wie vor einer Woche und mehr als die fünffache Zahl im Vergleich zu Anfang September. Die Teilnehmenden kritisier­ten unter anderem die Russland-Sanktionen sowie die Gas- und Energiepreise, die Firmen und Verbraucher enorm belasteten. Kritik gab es auch an den Grünen, Rufe nach einem Austritt aus der Nato oder nach der Abschaffung der Rundfunkgebühren, berichtete am Montag die „Ostsee-Zeitung“ (OZ). Die Kritik an der Corona-Politik spielte bei den meisten Demonstrationen eine deutlich untergeordnete Rolle.

1000 Demonstrierende in Leipzig

In Neubrandenburg zogen die Menschen unter anderem mit Friedensfahnen und Transparenten wie „Nordstream II öffnen“ oder „Diese Regierung macht uns kaputt“ durch die Straßen. Ein Unternehmer erklärte unter Beifall, dass man keine Regierung brauche, die sich ständig um die Probleme anderer in der Welt kümmere, aber die Leute zu Hause vergesse.

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Hohe Teilnehmerzahlen wurden unter anderem aus Wismar mit etwa 1400, Parchim mit 1000, Ludwigslust mit 800, Neubrandenburg mit 650 und Güstrow mit 700 Teilnehmern gemeldet. Weitere Proteste wurden in Waren, Neustrelitz, Barth, Bergen, Grimmen, Greifswald und Ludwigslust registriert.

Proteste gab es auch in Sachsen: Der „Leipziger Volkszeitung“ (LVZ) zufolge versammelten sich etwa in Leipzig 1000 Demonstrantinnen und Demonstranten, um gegen die hohen Energiepreise zu protestieren. In weiteren Städten Mittelsachsens forderte die AfD derweil ein Ende der Strafmaßnahmen gegen den russischen Angriffskrieg in der Ukraine.

In Sachsen-Anhalt kamen mehrere Anmeldungen nach Angaben der Polizei sowohl aus dem linken Spektrum als auch von jenen Bündnissen, die schon gegen die Corona-Politik im Winter auf die Straße gegangen waren. Andere „Spaziergänge“ wie etwa im sächsischen Torgau seien indes nicht angemeldet worden, berichtet die „LVZ“. Während noch vor wenigen Monaten viele Familien mit Kindern an den „Spaziergängen“ teilnahmen, dominierten nun ältere Frauen und Männer im Alter von 50 aufwärts bei den Montagsdemonstrationen.

RND/dpa/hyd

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