Tatverdächtiger im Fall Lübcke: Bundesanwaltschaft weitet Ermittlungen aus

Stephan E., Tatverdächtiger im Fall des ermordeten Kasseler Regierungspräsidenten Lübcke, nach einem Haftprüfungstermin beim Bundesgerichtshof. Gegen ihn wird nun auch wegen eines versuchten Mordes an einem Asylbewerber ermittelt.

Stephan E., Tatverdächtiger im Fall des ermordeten Kasseler Regierungspräsidenten Lübcke, nach einem Haftprüfungstermin beim Bundesgerichtshof. Gegen ihn wird nun auch wegen eines versuchten Mordes an einem Asylbewerber ermittelt.

Karlsruhe. Die Bundesanwaltschaft hat ein weiteres Ermittlungsverfahren gegen den mutmaßlichen Mörder des Kasseler Regierungspräsidenten Walter Lübcke an sich gezogen. Stephan E. wird nun ebenfalls verdächtigt, im Januar 2016 versucht zu haben, einen irakischen Asylbewerber zu töten. Die Bundesanwaltschaft hatte bereits im Juni die Ermittlungen im Mordfall Lübcke an sich gezogen.

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In dem jetzt übernommenen Ermittlungsverfahren geht es um den Anfangsverdacht des versuchten Mordes in Tateinheit mit gefährlicher Körperverletzung, wie die Bundesanwaltschaft am Donnerstag mitteilte. Demnach gebe es Anhaltspunkte dafür, dass Stephan E. am 6. Januar 2016 im hessischen Lohfelden bei Kassel versucht hat, einen irakischen Asylbewerber „heimtückisch und aus niederen Beweggründen“ zu töten, wie die Bundesanwaltschaft mitteilte. Er soll sich dem Opfer von hinten genähert und ihm dann unvermittelt mit einem Messer in den Rücken gestochen haben. Der Mann habe durch den Stich erhebliche Verletzungen erlitten.

Ausschlaggebend für die Tat soll laut der Mitteilung der Bundesanwaltschaft die rechtsextremistische Weltanschauung von Stephan E. gewesen sein. Deshalb gilt die Tat als politisch motiviert und damit „staatsschutzspezifisch“. Ermittlungen in solchen Fällen können von der Bundesanwaltschaft an sich gezogen werden, wenn eine besondere Bedeutung vorliegt – was die Karlsruher Ermittler in diesem Fall gegeben sehen.

Der CDU-Politiker Walter Lübcke war Anfang Juni auf der Terrasse seines Wohnhauses im nordhessischen Wolfhagen bei Kassel mit einem Kopfschuss getötet worden. Der rund zwei Wochen nach der Tat festgenommene Hauptverdächtige Stephan E. hatte zunächst ein Geständnis abgelegt, dieses später aber widerrufen.

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Lesen Sie auch: Todesschuss auf Walter Lübcke – Gutachten zur Tatwaffe belastet Stephan E.

RND/fh/dpa

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