Ergebnisse im Überblick

Was verdienen die Menschen im öffentlichen Dienst nach der Tarifeinigung?

Ein Teilnehmer einer Kundgebung mit Verdi-Flagge (Symbolfoto).

Ein Teilnehmer einer Kundgebung mit Verdi-Flagge (Symbolfoto).

Nach Streiks und zähen Verhandlungen gibt es doch eine Einigung. Am Samstagabend haben sich die Gewerkschafter mit Bund und Kommunen verständigt: Etwa 2,5 Millionen Beschäftigte des öffentlichen Dienstes erhalten eine der größten Tariferhöhungen seit Jahrzehnten. Wie viel genau die Arbeiter bekommen, veranschaulicht die Gewerkschaft Verdi auf ihrer Internetseite.

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Zunächst erhalten alle Mitarbeitenden, unabhängig von ihrem Beruf, bis Ende Juni einmalig 1240 Euro netto als Inflationsausgleich. Zusätzlich fließen von Juli bis Februar 2024 monatlich 220 Euro steuerfrei. Insgesamt erhalten die Beschäftigten von Bund und Kommunen also 3000 Euro Inflationsausgleich. Weniger bekommen nur Studierende, Auszubildende und Praktikanten: Im Juni gibt es für sie einmalig 620 Euro und danach 110 Euro monatlich bis Februar 2024. Auch sie müssen die Zahlungen nicht versteuern.

Erfolgreiche Verhandlungen führen zu Einigung
Warnstreik von Verdi Politik, Gesellschaft, Verkehr: Mitglieder der Gewerkschaft Ver.di streiken am Düsseldorfer Flughafen, Im Zuge der laufenden Tarifverhandlungen für den Öffentlichen Dienst führt die Gewerkschaft ver.di am Montag, 27. März, einen ganztägigen Warnstreik durch. Die Streikmaßnahmen werden den ÖPNV in ganz Deutschland mit Bussen und Bahnen komplett stilllegen. Nordrhein-Westfalen Deutschland *** Warning strike by Verdi Politics, Society, Transport Members of the trade union Ver di strike at Düsseldorf Airport, In the course of the ongoing collective bargaining negotiations for the public sector, the trade union ver di will carry out a full-day warning strike on Monday, March 27 The strike measures will completely Copyright: xChristopherxNeundorf/Kirchner-Mediax

Die rund 2,5 Millionen Beschäftigten im öffentlichen Dienst bekommen angesichts der hohen Inflation deutlich mehr Geld.

Erzieherinnen und Erzieher bekommen 400 Euro mehr

Verdi veranschaulicht außerdem anhand von Beispielen, was sich am Monatsgehalt je nach Beruf ändert. Demnach erhalten Erzieherinnen und Erzieher in der Gehaltsstufe S8a, Stufe 6 derzeit nach Tarif monatlich 3979 Euro brutto. Ab März 2024 soll sie 4409 Euro bekommen.

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Busfahrerinnen und Busfahrer in Nordrhein-Westfalen der Gehaltsstufe EG 5, Stufe 4 verdienen bis jetzt 3052 Euro brutto und dürfen ab März 2024 mit 3431 Euro rechnen. Angestellte in der Verwaltung mit bisher 3250 Euro bekommen zum gleichen Zeitpunkt 3640 Euro. Müllwerker (Gehaltsstufe EG 3, Stufe 3) haben derzeit ein Bruttogehalt von 2660 Euro und erhalten künftig 3018 Euro.

Gärtner-Azubi bekommt 150 Euro im Monat mehr

Eine Pflegekraft mit bisher 3448 Euro darf ab März 3849 Euro einplanen. Wer sich zum Gärtner oder zur Gärtnerin ausbilden lässt, bekommt im zweiten Jahr 1268 Euro – 150 Euro mehr als momentan. Kraftwerker – also Facharbeiterinnen und Facharbeiter in einem Kraftwerk – bekommen in der Gehaltsstufe EG 7, Stufe 1 ab März 3694 Euro. Derzeit haben sie 3301 Euro.

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Die Laufzeit des neuen Tarifvertrags beträgt 24 Monate. Verdi rechnet für das Jahr 2025 mit neuen Verhandlungen. Mit dem Abschluss haben die Tarifparteien in den Kernpunkten die Empfehlung übernommen, die eine Schlichtungskommission vergangene Woche veröffentlicht hatte.

Verdi und Beamte hatten noch mehr gefordert

Verdi und der Deutsche Beamtenbund hatten ursprünglich 10,5 Prozent, mindestens aber 500 Euro mehr pro Monat gefordert und dabei vor allem auf die starke Belastung der Beschäftigten durch die hohe Inflation verwiesen. Allein im März erreichten die Steigerungen bei Lebensmittelpreisen laut Daten des Statistischen Bundesamts mit 22,3 Prozent im Vorjahresvergleich den höchsten Stand seit Ausbruch des Kriegs in der Ukraine Ende Februar 2022.

Andere Streiks gehen weiter

Mit der Tarifeinigung für Bund und Kommunen sind lediglich unbefristete Streiks im öffentlichen Dienst abgewendet - etwa bei Müllabfuhren, Krankenhäusern oder Stadtverwaltungen. In anderen verkehrsrelevanten Branchen laufen jedoch noch Tarifverhandlungen.

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Schon an diesem Montag will Verdi etwa den Hauptstadtflughafen BER mit Warnstreiks lahmlegen. Hintergrund sind Verhandlungen über Zuschläge für Nacht-, Samstags-, Sonntags- und Feiertagsarbeit sowie Regelungen zur Entlohnung von Überstunden für die Sicherheits- und Servicekräfte. Die Gespräche werden bereits seit geraumer Zeit zwischen Verdi und dem Bundesverband der Luftsicherheitsunternehmen (BDLS) geführt.

Im Eisenbahnsektor wiederum gehen Tarifverhandlungen bei der Deutschen Bahn am Dienstag in Fulda weiter. Dort verhandelt die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) mit dem Konzern über mehr Geld für rund 180.000 Bahnbeschäftigte. Auch hier sind jederzeit Warnstreiks möglich, die den Regional- und Fernverkehr im ganzen Land erneut lahmlegen könnten.

RND/sf mit dpa

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