DGB fordert bessere Löhne für systemrelevante Berufe
Berlin. DGB-Chef Reiner Hoffmann hat zum 1. Mai bessere Löhne und Arbeitsbedingungen vor allem für sogenannte systemrelevante Berufe angemahnt.
“Wertschätzung hat auch einen Preis”, sagte Hoffmann in einem Video während der digitalen Live-Show des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) am Tag der Arbeit. Dies bedeute ordentliche Tarifverträge mit guten Arbeitsbedingungen und vernünftigen Löhnen.
Zum ersten Mal seit Gründung des DGB 1949 fanden dieses Jahr wegen der Corona-Pandemie keine Kundgebungen der Gewerkschaften statt.
Die digitale Live-Show wurde auf der Internetseite des DGB sowie in sozialen Netzwerken übertragen. Am Brandenburger Tor in Berlin stellten sich zudem Vertreter von DGB-Gewerkschaften mit einem Transparent "Solidarisch ist man nicht alleine!" und Schildern der Einzelgewerkschaften zu einer symbolischen Kundgebung auf.
DGB-Chef Hoffmann mahnte, in der jetzigen Situation müssten nicht nur Unternehmen, sondern auch Menschen vor dem Absturz geschützt werden. Die Anhebung des Kurzarbeitergeldes erst nach vier Monaten komme zu spät. Hoffmann verlangte mehr Solidarität in der Gesellschaft: “Nur solidarisch werden wir die Krise meistern.” Solidarität mache die Gesellschaft gerechter und in Krisenzeiten widerstandsfähiger.
Die stellvertretende DGB-Vorsitzende Elke Hannack sagte, die Krise habe nochmals deutlich gemacht, welche Berufsgruppen der Gesellschaft das Überleben sicherten, etwa im Gesundheitswesen, der Pflege oder im Handel: "Applaus und warmer Händedruck reichen nicht aus, wir brauchen für diese Berufsgruppen eine echte Aufwertung."
Corona am ersten Mai - keine Arbeit, keine Demos
Gerade in der Coronakrise ist die Vertretung der Arbeiterschaft von großer Bedeutung. Die üblichen Demonstrationen sind jedoch abgesagt.
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RND/cle/epd