Wie viel bringt es wirklich?

Ukraine: Russland soll vom Bankensystem Swift ausgeschlossen werden

Teilnehmer an einer Solidaritätsdemonstration für die Ukraine stehen auf dem Pariser Platz in Berlin.

Teilnehmer an einer Solidaritätsdemonstration für die Ukraine stehen auf dem Pariser Platz in Berlin.

Die Ukraine hat gefordert, Russland weltweit aus dem Swift-Bankensystem auszuschließen. Das berichtete die Nachrichtenagentur AFP. Als Reaktion des Westens auf einen Einmarsch wird schon länger der Swift-Ausschluss diskutiert, was als wirtschaftliche Atombombe gilt. Das hätte zur Folge, dass russische Finanzinstitute vom globalen Finanzsystem ausge­schlossen würden, weil Swift das international wichtigste System zum Austausch von Informationen zu Transaktionen ist. Davon könnte aber auch die europäische Wirtschaft getroffen werden.

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Doch einige Experten, wie der Ökonom Artem Kochnev vom Wiener Institut für Internationale Wirtschaftsvergleiche, sehen diesen Schritt kritisch. Denn die Regierung in Moskau hat nach den ersten Sanktionen im Zuge der Krimannexion im Jahr 2014 ein äquivalentes Trans­aktions­system namens SPFS geschaffen, auf das Banken im Notfall ausweichen können. „Grund­sätzlich funktioniert das alternative Bankennetzwerk Russlands“, sagte er dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND). „Allerdings ist offen, inwiefern es technisch gut genug ausgestattet ist, wenn plötzlich sehr viel mehr Institute darauf zurückgreifen.“ Es könne zu Verzögerungen kommen.

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Dennoch hält Kochnev die Maßnahme für erfolgversprechend. Sie sei sehr wirkmächtig, da sie die Möglichkeit von Rohstoffexporten einschränke. Doch auch Deutschland könnte darunter leiden. Denn europäische Unternehmen könnten kurzfristig Geldprobleme bekommen, wenn russische Firmen nichts mehr überweisen könnten.

Die EU-Sanktionen sehen bisher keinen Swift-Ausschluss Russlands vor. Es wird allerdings in EU-Kreisen für gut möglich gehalten, dass es zu einem späteren Zeitpunkt noch zu einem Ausschluss aus Swift kommt.

RND/scs

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