Südkorea sorgt sich um nordkoreanische Atomtests – Russland soll helfen
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Dieses von der staatlichen nordkoreanischen Nachrichtenagentur KCNA zur Verfügung gestellte undatierte Aufnahme zeigt Kim Jong Un, Machthaber von Nordkorea, während einer Sitzung des Zentralkomitees der regierenden Arbeiterpartei.
© Quelle: -/KCNA/KNS/dpa
Seoul. Der südkoreanische Vereinigungsminister Kwon Youngse hat an China und Russland appelliert, Nordkorea von einem Atomwaffentest abzuhalten. Kwon, der für die Beziehungen zwischen Süd- und Nordkorea zuständig ist, erklärte bei einer Pressekonferenz am Montag, Nordkorea nehme mit seinem Atomwaffenprogramm zunehmend sein Land ins Visier. Der Norden nutze ein günstiges Umfeld aus, um die Waffenentwicklung voranzutreiben und den regionalen Status quo zu verändern, während der von den USA angeführte Westen wegen des russischen Angriffskriegs in der Ukraine abgelenkt sei.
Gegenmaßnahmen werden vorbereitet
Die nuklearen Ambitionen Nordkoreas stellten eine „sehr ernste und fundamentale Bedrohung“ für Südkorea dar. Seoul bereite Gegenmaßnahmen für den Fall eines Atomtests vor, der „jederzeit“ erfolgen könne. „Nordkoreas Übergang in der Waffenentwicklung von ballistischen Langstreckenraketen zu ballistischen Kurzstreckenraketen, von strategischen Atomwaffen zu taktischen Atomwaffen, ist offensichtlich auf Südkorea ausgerichtet“, sagte Kwon. „Es erscheint eindeutig, dass Nordkorea zugleich die Fähigkeit anstrebt, die Vereinigten Staaten und Südkorea anzugreifen.“
Die US-Regierung hat angekündigt, weitere Sanktionen gegen Nordkorea zu verhängen, sollte das Land einen weiteren Nukleartest abhalten. Doch UN-Strafmaßnahmen sind weniger gewiss. Wegen des Ukraine-Kriegs haben sich die Gräben zwischen den ständigen Mitgliedern des UN-Sicherheitsrats noch vertieft. China und Russland haben nach den jüngsten nordkoreanischen Raketentests Veto gegen von den USA eingebrachte Vorschläge für neue Sanktionen eingelegt.
Kwon, der sein Land zwischen 2013 und 2015 als Botschafter in China vertrat, zeigte sich hoffnungsvoll, dass Peking und Moskau bei einem nordkoreanischen Nukleartest anders reagieren könnten – schließlich hatten sich beide Länder öffentlich weiter für eine atomwaffenfreie koreanische Halbinsel eingesetzt. „Wenn Nordkorea in einer Zeit, in der die globale Sicherheitslage so instabil ist wie jetzt, einen Atomtest durchführt, wird das Land mit enormer Kritik der internationalen Gemeinschaft konfrontiert sein, und die Antwort wird mehr als nur Worte sein“, sagte Kwon.
RND/AP
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