„Unsere Augen und unsere Raketen sind auf Karisch gerichtet“

Streit um Gas im Mittelmeer: Hisbollah droht Israel

Eine israelische Förderplattform und zwei Spezialschiffe liegen auf dem Mittelmeer über einem Gasfeld vor der israelischen Küste (Symbolbild).

Eine israelische Förderplattform und zwei Spezialschiffe liegen auf dem Mittelmeer über einem Gasfeld vor der israelischen Küste (Symbolbild).

Tel Aviv. Israel will in den kommenden Tagen das Gasfeld Karisch im Mittelmeer an sein nationales Fördersystem anschließen. Eine Sprecherin des Energieministeriums bestätigte dies am Sonntag, betonte aber, es gebe noch kein konkretes Datum für den Schritt. Der Chef der Schiiten-Miliz Hisbollah im Libanon, Hassan Nasrallah, hatte Israel scharf davor gewarnt, vor dem Abschluss von Verhandlungen über den Verlauf der Seegrenze mit dem Libanon mit der Förderung von Gas zu beginnen. „Unsere Augen und unsere Raketen sind auf Karisch gerichtet“, sagte Nasrallah am Samstag.

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Israel plant den Angaben zufolge zunächst lediglich eine Prüfung der Gasplattform und der Pipeline. Es geht dabei noch nicht um die aktive Förderung von Gas, sondern den Transport von Gas in umgekehrter Richtung, also von der Küste in Richtung der Plattform, um die Systeme zu testen. Nasrallah hatte den Beginn der Förderung vor einer Einigung als „rote Linie“ bezeichnet.

Israel könnte Gas nach Europa liefern

Die verfeindeten Nachbarn verhandeln bereits seit zwei Jahren unter US-Vermittlung über den Verlauf ihrer gemeinsamen Seegrenze. Der Konflikt um den Grenzverlauf hatte sich nach der Entdeckung von großen Mengen Erdgas-Ressourcen verschärft. Eine Einigung könnte vorsehen, dass der Libanon das Gasfeld Kana und Israel das Gasfeld Karisch nutzt. Israel hat an der Karisch-Plattform Anfang Juli mehrere Drohnen der libanesischen Schiitenmiliz Hisbollah abgeschossen.

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Das Gas aus Israel könnte auch zur Linderung der Energiekrise in Europa beitragen. Seit der russischen Invasion in der Ukraine sucht die EU zunehmend nach anderen Gaslieferanten.

RND/dpa

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