Strafgerichtshof: Kriegsopfer im Kongo erhalten 30 Millionen US-Dollar

Weil Bosco Ntaganda mittellos ist, kommt ein aus Spenden finanzierter Opferfonds für die Entschädigungen auf.

Weil Bosco Ntaganda mittellos ist, kommt ein aus Spenden finanzierter Opferfonds für die Entschädigungen auf.

Den Haag. Opfer von Kriegsverbrechen im Kongo erhalten 30 Millionen US-Dollar an Entschädigungen. Der Internationale Strafgerichtshof in Den Haag sprach am Montag Einzelpersonen und Gemeinschaften in der Provinz Ituri Reparationen für die Verbrechen von Rebellenführer Bosco Ntaganda zu.

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Der 47-Jährige war 2019 wegen Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit zu 30 Jahren Haft verurteilt worden, unter anderem wegen Mordes, Vergewaltigung, sexueller Sklaverei und Angriffen auf die Zivilbevölkerung.

Weil Ntaganda mittellos ist, kommt ein aus Spenden finanzierter Opferfonds für die Entschädigungen auf. In den kommenden Monaten soll ein genauer Plan für die Auszahlung erstellt werden.

Kriegsopfer im Kongo: Einzelpersonen sollen Priorität bekommen

Die Richter in Den Haag entschieden, dass unter anderem direkte und indirekte Opfer der Angriffe, aber auch Kinder, die als Folge von Vergewaltigungen geboren wurden, Anspruch auf Entschädigungen haben. Priorität sollten dabei Einzelpersonen bekommen, die durch die Verbrechen dringend auf medizinische oder psychologische Hilfe angewiesen oder obdachlos geworden seien, erklärten die Richter.

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Ntanganda galt zeitweise als einer der einflussreichsten Rebellenführer im Ostkongo und hatte sich 2013 nach rund sieben Jahren auf der Flucht der Justiz gestellt. Der Strafgerichtshof hatte zuvor bereits die kongolesischen Milizionäre Thomas Lubanga und Germain Katanga verurteilt.

Im Fall Katanga hatten die Richter 297 Opfern eine symbolische Entschädigung von 250 US-Dollar pro Person zugesprochen, was wegen des geringen Umfangs auf Kritik von Menschenrechtsorganisationen gestoßen war.

RND/epd

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