Sputnik V: Söder und Ramelow fordern zügige Vertragsabschlüsse
:format(webp)/cloudfront-eu-central-1.images.arcpublishing.com/madsack/62Q2TD3M2BETZP53EHURLLUWCI.jpeg)
Markus Söder (CSU), Ministerpräsident von Bayern, gibt im bayerischen Landtag vor Beginn der Plenarsitzung ein Pressestatement.
© Quelle: Sven Hoppe/dpa-Pool/dpa
Berlin. Länderchefs fordern, im Kampf gegen die Corona-Pandemie rasch Vorverträge mit Russland über deren Impfstoff Sputnik V abzuschließen. Die EU solle diesmal zügig alle nötigen Verträge zum Abschluss bringen, sagte Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) in einem Interview mit der „Passauer Neuen Presse“ und dem „Donaukurier“ (Samstag). Er warnte davor, den gleichen Fehler wie bei der Bestellung anderer Impfstoffe zu machen. „So schnell wie möglich“ solle zudem über eine Zulassung des Vakzins entschieden werden.
Mehr Eile bei den Vertragsverhandlungen mahnte auch Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow an. „Sputnik V muss geprüft werden, genau wie alle anderen Impfstoffe auch. Den Rahmenvertrag aber hätte man längst abschließen können. Das sollte nun bald geschehen“, sagte er in einem Interview mit der „Welt“. Die Kanzlerin habe ihm versichert, die Gespräche dazu seien angelaufen. „Das ist doch schon mal ein Fortschritt“, sagte Ramelow weiter.
Ramelow weist Nähe zu Russland zurück
Mehrmals schon hatte Ramelow sich für Sputnik V ausgesprochen. Dass dies mit einer historisch bedingten Nähe zu Moskau zu tun habe, wies der Linken-Politiker deutlich zurück. „Ich kämpfe nicht für Sputnik V, nur weil er aus Russland käme, sondern ich bin der Meinung, dass wir alle Impfstoffe kaufen sollten, die wir kaufen können. Wir müssen impfen, impfen, impfen – viel hilft gerade viel“, sagte er. Mit Parteipolitik oder einer ihm unterstellten Nähe zu Moskau habe das nichts zu tun. „Was ich registriere, sind westdeutsche ideologische Befindlichkeiten in dieser Frage, die ich albern finde“, so Ramelow.
Söder rief derweil dazu auf, sich an Ostern weiter an die Corona-Regeln zu halten. „Ziviler Ungehorsam hilft am Ende niemandem – weder dem Einzelnen noch allen. Wir sind eine Schicksalsgemeinschaft. Hilfen, die einige bekommen, gibt es nur, weil andere sie mitfinanzieren. Deswegen ist es wichtig, dass wir die Solidarität hoch halten“, sagte er der „Passauer Neuen Presse“ und dem „Donaukurier“.
RND/cz/dpa