Söder fordert „Gasgipfel“
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Markus Söder (CSU), Parteivorsitzender und Ministerpräsident von Bayern, zusammen mit dem Landeswirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler, r.) bei einem Besuch beim Erdgasspeicher Bierwang zusammen mit dem Uniper-Chef Klaus-Dieter Maubach (l.).
© Quelle: Matthias Balk/dpa
München. Bayern hat die Bundesregierung mit Nachdruck aufgefordert, die Sicherung der Gasversorgung für ganz Deutschland sicherzustellen. Ministerpräsident Markus Söder (CSU) verlangte nach den gedrosselten Gaslieferungen aus Russland von der Bundesregierung sofortiges Handeln. „Wir brauchen sofort einen Gasgipfel“, schrieb Söder am Freitag auf Twitter. Deutschland drohe ein Energienotstand. Staatlich verordnetes Frieren sei eine Bankrotterklärung und keine Antwort auf die russischen Gasdrosselungen, schrieb er.
Zuvor hatten sich unter anderem die Wohnungswirtschaft, ein Kommunalverband und die Bundesnetzagentur für niedrigere Vorgaben zu Mindesttemperaturen in Wohnungen ausgesprochen, um auf Engpässe reagieren und Gas sparen zu können. Es sei schnelles Handeln erforderlich, schrieb Söder weiter. Die Ampelregierung müsse mit Österreich sprechen, um die dort betriebenen, aber auch für Süddeutschland wichtigen Gasspeicher zu füllen.
Aiwanger appelliert an Bundesfinanzminister Lindner
Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) forderte Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) auf, die nötigen Finanzmittel zur Befüllung der Gasspeicher umgehend zur Verfügung zu stellen. Das Geld für die Gaskäufe sei bereits in den nächsten Tagen aufgebraucht. Es werde ein weiterer Kredit des Bundes in Höhe von 15 Milliarden Euro benötigt, um die Gasspeicher bis zum 1. November zu 90 Prozent zu füllen.
„Wenn sich der Bund schon nicht dazu entscheiden kann, trotz zunehmender Zuspitzung der Gaslage das Energiesicherungsgesetz in Kraft zu setzen, muss er wenigstens genügend Geld locker machen, um das Gas, das der Markt noch hergibt, aufzukaufen und einzuspeichern“, verlangte Aiwanger. „Das muss die nächsten Tage entschieden werden.“
dpa