Söder über Astrazeneca: „Wer sich traut, soll auch die Möglichkeit haben“

Markus Söder, bayerischer Ministerpräsident und CSU-Chef.

Markus Söder, bayerischer Ministerpräsident und CSU-Chef.

München. Der Freistaat Bayern will ungeachtet der Unwägbarkeiten um den Impfstoff von Astrazeneca das Impfen gegen das Coronavirus massiv beschleunigen. Dafür soll auch die Impfreihenfolge schrittweise geändert werden, kündigte Ministerpräsident Markus Söder (CSU) am Dienstag nach einer Videokonferenz mit Vertretern von Ärzteschaft und Wirtschaft in München an.

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Es sei wichtig „aus der starren Impfempfehlung herauszukommen“, sagte Söder am Dienstag. Die Regelungen müssten auch „entkriminalisiert“ und die Dokumentationspflichten entstaubt werden.

Bereits jetzt werde erfolgreich entlang der tschechischen Grenze in sogenannten Ring- und Riegelimpfungen ein Ausbreiten der Pandemie bekämpft - in Teilen außerhalb er vom Bund vorgegebenen Impfreihenfolge. Die Impfverordnung erlaubt Abweichungen, „wenn dies für eine effiziente Organisation der Schutzimpfungen (...) notwendig ist.“

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Ab April sollen in rund zehn Modellprojekten Reihenimpfungen in Betrieben hinzukommen, sagte Söder. Verschiedene Betriebe, darunter die Sportartikelhersteller Adidas und Puma, hatten angeboten, ihre Beschäftigten durch die Betriebsärzte selbst zu impfen.

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„Jeden Tag irgendein neues Problem zu erwarten“

Auch hier würde die Impfreihenfolge außer Kraft gesetzt werden müssen. „Da geht es dann nicht nach Alter, sondern der gesamte Betrieb wird durchgeimpft.“ Nach den Betriebsärzten sollen Impfstraßen in Kliniken eingerichtet werden, um eine maximale Verbreitung zu erreichen.

Außerdem soll der maximal von den Herstellern mögliche Zeitabstand zwischen Erst- und Zweitimpfung ausgenutzt werden, um möglichst vielen Menschen schnell die Erstimpfung zu ermöglichen. Auch die Notreserven sollen weitgehend aufgelöst werden.

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„Es gibt keine Osterruhe fürs Impfen“, sagte Söder. Vom Bund verlangte er eine verbindliche Aussage darüber, ob Impfen auch mehr Freiheiten nach sich ziehen kann, etwa beim Besuch von Großeltern.

Angesichts der Turbulenzen um den Impfstoff des Herstellers Astrazeneca schlug Bayerns Regierungschef vor, die Impfreihenfolge für das Vakzin komplett aufzulösen. „Irgendwann wird man bei Astrazeneca speziell mit sehr viel Freiheit operieren müssen und sagen müssen: Wer will und wer es sich traut quasi, der soll auch die Möglichkeit haben“, sagte der CSU-Chef.

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Mehrere Bundesländer haben vorläufig Impfungen mit dem Astrazeneca-Vakzin für alle unter 60-Jährigen gestoppt.

Astrazeneca funktioniere nicht so, wie die meisten gehofft hätten. „Bei Astrazeneca ist ja jeden Tag irgendein neues Problem zu erwarten. Und das spürt man auch ehrlicherweise in der Wahrnehmung draußen“, betonte er.

RND/dpa

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