Segnungsverbot für homosexuelle Paare empört junge Katholiken
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Ein Arbeiter hängt vor der Kulisse des Kölner Doms und der Kirche Groß St. Martin (r.) eine Regenbogenfahne auf.
© Quelle: Oliver Berg/dpa
Erfurt. Junge Katholiken im Bistum Erfurt wollen das Segnungsverbot für gleichgeschlechtliche Paare nicht hinnehmen. Man sei über die vor einigen Tagen veröffentlichte Entscheidung der Vatikanischen Glaubenskongregation empört, heißt in einer am Montag in Erfurt veröffentlichten Erklärung des Diözesanverbands des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ). Das Verdikt aus Rom sorge für eine anhaltende „pastorale Notlage“.
Zum einen herrsche eine große Not unter den Gläubigen, die selbst in gleichgeschlechtlichen Beziehungen lebten und sich einen Segen für ihre Beziehung wünschten. „Sie fühlen sich bewusst ausgegrenzt sowie diskriminiert und leiden unter dieser pastoralen Härte“, erklärte der BDJK. Zum anderen würden kirchliche Mitarbeiter zunehmend von gleichgeschlechtlichen Paaren für Segensfeiern angefragt und gerieten dabei in Gewissensnöte.
Einerseits wollten sie den Segen spenden, die kirchliche Lehre und die damit verknüpfte arbeitsrechtliche Situation würden dies jedoch verbieten. „Dass solche Segensfeiern für gleichgeschlechtliche Paare dann eher im Geheimen stattfinden, kann keine Lösung sein“, heißt es in der Erklärung.
Missbrauch: Woelki entbindet Mitarbeiter von ihren Pflichten
Ein Jahr lang hat der Kölner Kardinal Woelki ein Gutachten zum Umgang mit Missbrauchsvorwürfen zurückgehalten.
© Quelle: dpa
Als „Provokation“ sehen die jungen Christen den Zeitpunkt des Verbots an. Mit dem Synodalen Weg berate gerade ein ergebnisoffenes Dialogforum kirchlicher Amtsträger und Laien sehr intensiv über Zukunftsfragen der Katholischen Kirche in Deutschland.
Dabei spiele auch ein Segnungsritus für homosexuelle Partnerschaften eine Rolle. Die beteiligten Bischöfe würden bei künftigen Treffen nun wohl eher „befangen“ sein, so die Verfasser.
RND/epd