Schulbeginn in fünf Bundesländern: Nur Thüringen geht in Distanzunterricht
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Brandenburg: Ein Mädchen trägt eine Maske in einer Grundschule. Überschattet von Corona-Sorgen startet am Montag in mehreren Bundesländern wieder die Schule.
© Quelle: Patrick Pleul/dpa-Zentralbild/dp
Berlin. Am heutigen Montag beginnt in fünf Bundesländern die Schule. In Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg, Berlin, Sachsen und Rheinland-Pfalz kehren die Schülerinnen und Schüler nach den Weihnachtsferien zurück in den Unterricht. Noch ist allerdings unklar, welche Auswirkungen die Omikron-Variante des Coronavirus bisher auf das Infektionsgeschehen in Deutschland hatte. Die Länder gehen unterschiedlich mit der Situation um.
An Berliner Schulen gilt ab Montag Präsenzpflicht, die Schülerinnen und Schüler müssen in der Schule erscheinen. Ein regelmäßiger Wechsel mit digitalem Lernen zu Hause ist nach Angaben der Senatsverwaltung für Bildung zunächst nicht geplant. Bildungssenatorin Astrid-Sabine Busse hatte am Donnerstag gesagt, sie setze auf Präsenzpflicht so lange wie möglich. Nach ihrer Überzeugung hat der Präsenzunterricht klare Vorteile im Vergleich zum Wechselunterricht.
In der ersten Unterrichtswoche sind in Berlin allerdings Corona-Tests an jedem Tag Pflicht, nicht zuletzt wegen der Omikron-Variante, die sich auch dort weiter ausgebreitet hat. Die dafür nötigen Selbsttests werden nach Angaben der Bildungsverwaltung zur Verfügung gestellt. Bildungssenatorin Busse kündigte an, es bleibe allerdings dabei, dass es ab der zweiten Woche nach den Ferien wie zuvor nur drei Corona-Schnelltests geben solle.
Der Landeselternausschuss sieht den Schulbeginn nach den Weihnachtsferien mit Skepsis. Er hatte sich dafür ausgesprochen, die Präsenzpflicht auszusetzen und das tägliche Testen nicht auf eine Woche zu beschränken. Für tägliches Testen ist auch die Bildungsgewerkschaft GEW in Berlin, die allerdings gegen die Aufhebung der Präsenzpflicht ist. Die Ferien waren in diesem Jahr vergleichsweise kurz. Letzter Unterrichtstag in Berlin war der 22. Dezember. Forderungen, die Ferien zu verlängern, war die Bildungsverwaltung nicht nachgekommen.
Trotz Corona-Sorgen: Schule startet in einigen Bundesländern
Während das genaue Ausmaß der Omikron-Welle in Deutschland noch unklar ist, kehren Schülerinnen und Schüler in einigen Bundesländern zurück in den Unterricht.
© Quelle: dpa
Kein Präsenzunterricht in Thüringen
In Thüringen gehen die Schüler am Montag noch nicht in die Schule. Um die Infektionszahlen mit der Omikron-Variante einzudämmen, sollen die Mädchen und Jungen die ersten beiden Tage in dieser Woche zu Hause arbeiten und Lehrstoff wiederholen. Vom 5. Januar an sollen die Schulen nach den Plänen des Bildungsministeriums selbst darüber entscheiden, ob sie in Präsenz oder im Distanz- oder Wechselunterricht weiterarbeiten.
Die Regelung nach den Weihnachtsferien war lange umstritten. Zunächst wollte das Bildungsministerium bis 14. Januar generellen Distanzunterricht - doch für landesweite Schulschließungen fehlt die rechtliche Basis im Bundesinfektionsschutzgesetz. Die jetzige Vorgabe mit regionalen Entscheidungen gilt, nachdem das Oberverwaltungsgericht vor Silvester einen Eilantrag ablehnte, mit dem ein Grundschüler Präsenzunterricht direkt nach den Ferien durchsetzen wollte.
Dreimal wöchentlich testen in Brandenburg
Nach den Weihnachtsferien starten die Schulen in Brandenburg derweil wieder mit Präsenzunterricht. Dafür gilt seit Mitte November des vergangenen Jahres, dass jede Schülerin und jeder Schüler dreimal wöchentlich einen negativen Corona-Schnelltest nachweisen muss. Die Beschäftigten müssen geimpft, genesen oder getestet sein. Für die Präsenzpflicht gibt es für bestimmte Gruppen Ausnahmen, sie brauchen dann eine Erklärung der Sorgeberechtigten. Brandenburg halte weiterhin daran fest, die Schulen offenzuhalten und setze auf Präsenzunterricht als beste aller Unterrichtsformen, hatte Bildungsministerin Britta Ernst (SPD), die scheidende Vorsitzende der Kultusministerkonferenz, mitgeteilt.
Angesichts einer erwarteten Welle der Omikron-Virusvariante hatten sich die Lehrer-Gewerkschaft GEW und der Landeselternrat für erneuten Wechselunterricht in den Schulen ausgesprochen. Das Ministerium verwies darauf, dass für den Fall einer Steigerung des Krankenstandes vorsorglich Optionen für die Schul- und Unterrichtsorganisation erarbeitet würden.
Insbesondere für das zweite Schulhalbjahr ab Februar soll die sogenannte Bildungsgänge-Ergänzungsverordnung überarbeitet werden. Sie regelt unter anderem die Leistungsbewertung von Schülerinnen und Schülern in unterschiedlichen Unterrichtsformen wie etwa Wechsel- oder Distanzunterricht.
RND/dpa