Schule und Corona: Wir müssen über die Ferienzeiten reden

Drohen erneut flächendeckende Schulschließungen?

Drohen erneut flächendeckende Schulschließungen?

Berlin. Soll es in diesem Schuljahr in Zeiten der Corona-Pandemie verlängerte Ferien im Winter geben – und dafür zum Ausgleich weniger freie Tage im Sommer? Der Vorschlag aus Teilen der Union ist auf den ersten Blick wenig attraktiv – weder für Schüler noch für Lehrer. Und er stellt Eltern, die mal wieder neu planen müssten, vor Probleme.

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Dennoch: Die Idee hat ihren Reiz. Denn erstens besteht die Hoffnung, dass die Situation in Sachen Corona im nächsten Sommer eine andere ist, weil es dann womöglich einen Impfstoff gibt oder ein wirksames Medikament. Zweitens gilt: Selbst wenn wir zu diesem Zeitpunkt noch immer voll und ganz in der Pandemie stecken, gäbe es im Sommer nicht im gleichen Maß wie in den Wintermonaten Probleme, Klassenzimmer zu belüften.

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Schule und Corona: Ferien vorziehen kann ein Weg sein

Denn im Kampf gegen die Corona-Pandemie gilt es auch, die erneute flächendeckende Schließung von Schulen und Kitas zu verhindern, um nicht die Bildungschancen derjenigen Kinder noch weiter zu verschlechtern, die zu Hause nicht optimal gefördert werden können.

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Einen regulären Schulbetrieb zu gewährleisten erfordert von allen Beteiligten die Bereitschaft, ohne Scheuklappen auch über Lösungen außerhalb der gewohnten Bahnen zu diskutieren. Ein Vorziehen von Ferienzeiten kann ein möglicher Weg sein – zumindest, wenn klar vereinbart ist, dass die Unterrichtszeit aus dem Winter im Sommer nachgeholt wird.

Schule in Corona-Zeiten: Es geht nur mit Flexibilität

Ein anderer kluger Ansatz wäre, den Unterricht im Schichtbetrieb zu gestalten. Es ist durchaus vorstellbar, dass an weiterführenden Schulen die älteren Schüler erst am Nachmittag kommen. Das erfordert zwar mehr Flexibilität vonseiten der Lehrer. Doch wann, wenn nicht jetzt, sollten wir den Lehrern ein gewisses Maß an Flexibilität abverlangen dürfen? Auch der Kauf von Luftfiltergeräten für die Klassenräume muss erneut Thema sein. Eltern, die seit vielen Jahren darauf warten, dass zumindest mal die Toilettenräume in den Schulen ihrer Kinder renoviert werden, mag der Glaube an eine schnelle Lösung fehlen. Aber es steht den Ministerpräsidenten und Kultusministern ja frei, sie mit Entschlossenheit zu überraschen.

Den Schulbetrieb in einer Pandemiesituation so weitgehend wie möglich aufrechtzuerhalten ist eine komplexe Herausforderung. Die Politik muss agieren wie ein Schachspieler, der bei jedem Schritt stets darüber nachdenkt, was seine nächsten Züge sein könnten. Doch davon sind wir in Deutschland weit entfernt.

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Dass es in den Sommerferien nicht gelungen ist, eine Fortbildungsoffensive in Sachen digitales Unterrichten zu starten, ist nicht nur höchst bedenklich, es zeigt auch: Politik und Schulen sind nicht ausreichend vorbereitet, falls sich die Corona-Lage weiter verschlechtert. Das muss sich dringend ändern.

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