Bericht: Immer mehr Schreckschusswaffen in Deutschland
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Eine Schreckschuss-Pistole wird mit einem Magazin geladen. Die Zahl der sogenannten Kleine Waffenscheine in Deutschland ist weiter gestiegen.
© Quelle: Oliver Killig/dpa-Zentralbild/dp
Osnabrück. Die Zahl der Gas- und Schreckschusswaffen in Deutschland steigt weiter. Ende Dezember 2021 waren im Nationalen Waffenregister 740.038 Kleine Waffenscheine – also Berechtigungen für diese Waffen – vermerkt. Dies sind knapp fünf Prozent mehr als ein Jahr zuvor.
Das berichtet die „Neue Osnabrücker Zeitung“ (NOZ/Mittwoch) unter Berufung auf das Bundesinnenministerium. Der Zuwachs flacht der Zeitung zufolge allerdings etwas ab: Ein weiteres Jahr zuvor waren es demnach noch plus sechs Prozent gewesen.
Der sogenannte Kleine Waffenschein berechtigt dazu, Schreckschuss-, Reizstoff- und Signalwaffen in der Öffentlichkeit bei sich zu tragen. Seit der Kleine Waffenschein 2003 eingeführt wurde, steigt den Angaben zufolge jedes Jahr die Zahl der Menschen, die ihn beantragen. Als Gründe für die Zunahme gelten Angst vor Einbrüchen und Überfällen, aber auch Imponiergehabe.
Polizei warnt: Waffen können zu Eskalationen beitragen
Die Polizei warnt eher vor dieser Art von Selbstschutz. Der Vize-Vorsitzende der Polizeigewerkschaft GdP, Jörg Radek, sagte der „NOZ“: „Zu glauben, dass der Einsatz einer Schreckschusswaffe oder etwa auch Pfefferspray schnell dazu führen kann, eine Situation zu entschärfen, ist ein gefährlicher Trugschluss.“ Manchmal bewirkten Gas- und Schreckschusswaffen genau das Gegenteil.
RND/dpa