Scholz zu Gast bei den ABC-Freunden
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Gute Reise, Herr Scholz!
© Quelle: Kay Nietfeld/dpa
Guten Morgen, liebe Leserinnen und Leser,
Außenpolitik lebt zum Glück nicht nur von Panzern und Atomwaffendrohungen, sondern auch von Symbolen. Und als positives Zeichen ist es zu verstehen, dass Bundeskanzler Olaf Scholz seine erste Dienstreise des Jahres außerhalb der EU nach Südamerika unternimmt. Als Symbol, dass Deutschland versteht, wie wichtig die Partner dort sind.
Wer viel fliegt, braucht auch einen guten Flieger: Zum ersten Mal ist der Kanzler in seinem neuen VIP-Airbus unterwegs: 67 Meter lang, 960 Kilometer pro Stunde schnell ist die „Konrad Adenauer“. Sie fliegt mehr als 13.000 Meter hoch und kann jedes Ziel auf dieser Welt ohne Zwischenlandung erreichen.
Drei Länder stehen im straffen Programm, das heute Nacht begonnen hat. Die Fakten – in alphabetischer Reihenfolge:
A – wie Argentinien. Oder besser: L – wie Lithium. Denn davon besitzt Argentinien so viel wie kaum ein anderes Land. Und Europa braucht so viel davon wie kaum eine andere Region der Welt, etwa für die Akkus von Smartphones und E‑Autos. Gleichzeitig kämpft Argentinien mit extremer Inflation und großer Armut.
Deutschland könnte dabei helfen, die Bodenschätze umweltfreundlicher abzubauen und als verlässlicher Handelspartner die demokratische Entwicklung zu stützen. Und nein, mit Nachhilfe im Fußball braucht Scholz in Buenos Aires niemandem zu kommen.
Nach seiner Ankunft in Argentinien rief Scholz dazu auf, die festgefahrenen Verhandlungen zwischen der EU und dem südamerikanischen Bündnis Mercosur wieder in Gang zu bringen. „Die Verhandlungen haben nun schon lange genug gedauert“, so der Bundeskanzler.
B – wie Brasilien: Einen „alten Bekannten, einen Freund“ trifft Scholz in Brasilia, wie unsere Reporterin Daniela Vates schreibt, die Scholz auf seiner Reise begleitet. Nach den düsteren Bolsonaro-Jahren ist die Hoffnung groß, dass Brasilien unter dem alten neuen Präsidenten Lula wieder ein verlässlicher Partner wird – etwa, wenn es darum geht, den Amazonasregenwald und damit auch unser Klima zu schützen.
Auch auf der Suche nach Frieden für die Ukraine könnte Lula hilfreich sein. Was vor dem Treffen zu hören ist, klingt allerdings nicht sehr vielversprechend. Brasilien hat es Berichten zufolge abgelehnt, Munition zu liefern. Weil es sich „nicht lohnt, Russland zu provozieren“, sagte Lula demnach. Obwohl auch Brasilien bei den Vereinten Nationen den russischen Angriff auf die Ukraine verurteilt hat, behält das Land aus wirtschaftlichen Gründen eine neutrale Position bei und beteiligt sich nicht an Sanktionen gegen das russische Regime.
Trotzdem: Lulas Präsidentschaft ist eine große Chance, die europäische Abhängigkeit von einzelnen Ländern zu verringern, etwa mit dem Mercosur-Handelsabkommen. Genug Gesprächsstoff also für Scholz und den brasilianischen Präsidenten.
C – wie Chile: Auch hier wird es um Bodenschätze gehen. Außer Lithium hat Chile Kupfer im Angebot. Deutschland braucht es, um wichtige Stromtrassen für die Energiewende zu bauen – ohne Kupfer keine Kabel. Mit diesem Bedürfnis stehen wir aber nicht allein da. China steht als Konkurrent immer im Hintergrund.
Deutschland allerdings sei schon ein Wunschpartner, da es als leistungsstark und vertrauenswürdig gelte, heißt es in der Bundesregierung selbstbewusst. „Überall stehen uns Türen auf. Durch die müssen wir durchgehen.“
Wir wünschen Ihnen einen guten Start in diesen Tag,
Ihr Christian Palm
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Ed Obayashi,
Rechtsanwalt und Experte für Polizeiausbildung
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Das von der Stadt Memphis veröffentlichte Videobild zeigt, wie Tyre Nichols nach einem brutalen Angriff durch fünf Polizisten aus Memphis von Sanitätern behandelt wird. Nichols starb am 10. Januar. Die fünf Beamten wurden inzwischen entlassen und wegen Mordes zweiten Grades und anderer Vergehen angeklagt.
© Quelle: --/City of Memphis/AP/dpa
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Letzter Tag im RTL-Dschungelcamp: Sonja Zietlow und Jan Köppen moderieren heute Abend das Finale der Ekel-Realityshow.
© Quelle: RTL+/dpa
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