Ukraine-Konflikt: Wagenknecht klagt bei Anne Will über „amerikanische Aggressivität“
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Linken-Politikerin Sahra Wagenknecht vertrat bei Anne Will einen prorussischen Blick auf die Ukraine-Krise.
© Quelle: imago images/Jürgen Heinrich
Berlin. Linken-Politikerin Sahra Wagenknecht sorgte am Sonntagabend im Polittalk von Anne Will mit Äußerungen über den Ukraine-Konflikt für Fassungslosigkeit. Sie beklagte eine „amerikanische Aggressivität, mit der ein russischer Einmarsch herbeigeredet“ werde. „Manchmal hat man das Gefühl, da ist der Wunsch Vater des Gedankens“, so Wagenknecht.
Laut Wagenknecht habe Russland gar kein Interesse an einer Invasion der Ukraine, stattdessen wolle Moskau Sicherheitsgarantien. Was die Russen aus ihrer Sicht wollen, sei, dass ausgeschlossen werde, dass amerikanische Soldaten und Raketen in der Ukraine stationiert werden. „Wenn man ihnen da Gewissheit gibt, wäre das genau der Weg, diesen Konflikt zu entspannen“, sagte die Politikerin. Weiter äußerte sie sich auch zur Nato-Osterweiterung: Diese sei eine Provokation. Das westliche Militärbündnis gebe 18-mal so viel für Rüstung aus wie Russland.
Röttgen kritisiert Wagenknecht
Aus ihrer Sicht gelte es zu akzeptieren, dass Russland Sicherheitsinteressen habe. „Wenn irgendein mittelamerikanisches Land einem Militärbündnis beitreten würde, das von Russland oder China geführt wird, dann wäre ein Riesenaufstand in den USA die Folge“, sagte sie zu CDU-Außenpolitikexperte Norbert Röttgen, der zuvor versucht hatte, Wagenknecht die Beweggründe hinter der US-amerikanischen Krisenkommunikation zu erklären. Aus seiner Sicht wolle die USA durch Vorwegnahme möglicher Vorwände ein Angriffsszenario unwahrscheinlicher machen. Er kritisierte Wagenknecht, dass ihre Sichtweise zu 100 Prozent die des Kremls sei.
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SPD-Chef Lars Klingbeil, der per Video zugeschaltet war, zeigte sich fassungslos kopfschüttelnd während Wagenknechts Äußerungen. „Die Geschichte, die Frau Wagenknecht erzählt, klingt ja gut. Aber sie hat mit den Fakten an sich ja nichts zu tun.“ Er sehe nicht, wovon Russland aktuell bedroht würde, sagte Klingbeil.
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© Quelle: dpa
RND/ag