SPD holt absolute Mehrheit – Grüne und FDP verpassen Einzug
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Saarland, Saarbrücken: Anne Lahoda (Bündnis 90/Die Grünen) und Kiymet Göktas (Bündnis 90/Die Grünen, r) stehen auf der Wahlparty nach Prognosen, die die Partei unter 5% sehen, gemeinsam auf der Bühne.
© Quelle: Oliver Dietze/dpa
Seit fast 23 Jahren ist das Saarland fest in CDU-Hand: Das wird sich jedoch nach dem heutigen Sonntag ändern. Die SPD liegt deutlich vor den Christdemokraten. Während die CDU das schlechteste Ergebnis der vergangenen fünf Jahrzehnte im Saarland einfährt.
Aus der stellvertretenden Ministerpräsidentin Anke Rehlinger wird schon bald die nächste Landeschefin
Der Liveticker zur Landtagswahl im Saarland
In unserem Liveticker lesen Sie alle News und Entwicklungen rund um die Wahl im Saarland. Wie gewohnt schließen um 18 Uhr die Wahllokale und eine erste Prognose wird veröffentlicht.
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Ausgangslage vor der Wahl im Saarland
Würde die SPD stärkste Kraft, wäre das ein echter Zeitenwechsel für das Saarland. Nach 23 Jahren würde dann nicht mehr die CDU das Amt des Ministerpräsidenten bekleiden. Erst war Ministerpräsident Peter Müller am Ruder, ab 2011 folgte Regierungschefin Annegret Kramp-Karrenbauer und seit März 2018 hat ihr Nachfolger Tobias Hans das Sagen.
Die Fakten zur Wahl im Saarland
Gut 750.000 Wahlberechtigte sind in dem kleinsten Flächenland der Republik zur Stimmabgabe aufgerufen. Insgesamt 18 Parteien und Wählergruppen schicken ihre Kandidaten ins Rennen – darunter 17 mit Landesliste. Nur die AfD hat keine Landesliste, da sie wegen eines parteiinternen Streits zurückgezogen wurde. Bei der Wahl 2017 lag die Wahlbeteiligung bei 69,7 Prozent.
Das Wahlrecht im Saarland
Jeder Wähler hat nur eine Stimme. Damit werden gleichzeitig die Landes- und eine der drei Wahlkreislisten gewählt. Von den 51 Mandaten werden 41 über die Wahlkreis-, die übrigen über die Landeslisten vergeben. Die Stimmen werden nach dem d’Hondt’schen Höchstzahlverfahren ausgezählt. Es gilt eine Fünf-Prozent-Hürde.
Die Ausgangslage im Saarland
Derzeit sind vier Parteien im Landtag vertreten. Stärkste Kraft wurde im März 2017 mit 40,7 Prozent der Stimmen die CDU, gefolgt von ihrem Koalitionspartner SPD mit 29,6 Prozent. Die Linke landete bei 12,8 Prozent, die AfD zog mit 6,2 Prozent erstmals ein. Grüne (4,0) und FDP (3,3) verpassten den Sprung über die Fünf-Prozent-Hürde. CDU und SPD bildeten im Anschluss eine große Koalition. Das Saarland wird seit 2012 von einer GroKo regiert.
Landtagswahl im Saarland hat begonnen
Rund 800.000 Menschen sind dazu aufgerufen, ihre Stimme abzugeben. Den Meinungsumfragen zufolge liegt die CDU hinter der SPD.
© Quelle: Reuters
Das Personal im Saarland
Die CDU wird von Regierungschef Hans (44) geführt. Er hatte das Amt übernommen, als Vorgängerin Kramp-Karrenbauer Anfang 2018 nach Berlin wechselte. Herausforderin ist Vizeregierungschefin und Wirtschaftsministerin Anke Rehlinger (SPD/45). Die Linke geht mit der stellvertretenden Landesvorsitzenden Barbara Spaniol (58) ins Rennen. Die Grünen schicken Juristin Lisa Becker (32) an den Start. FDP-Spitzenkandidatin ist die Unternehmerin Angelika Hießerich-Peter (57). Die AfD hat ohne Landesliste keinen Spitzenkandidaten.
Die Umfragen im Saarland
In jüngsten Umfragen lag die SPD deutlich vor der CDU. Von November bis kurz vor der Wahl legte sie laut Meinungsforschern von 33 auf zuletzt 41 Prozent zu, während die CDU zwischen 28 und 31 Prozent (zuletzt 28 Prozent) schwankte. Meinungsforscher sehen die AfD bei um die 6 Prozent und die Grünen bei 5 bis 6 Prozent. Die FDP müsste mit 5 Prozent um den Einzug in den Landtag bangen. Die Linke würde mit 4 Prozent draußen bleiben.
Welche Optionen hat das Saarland?
Mehrere Koalitionen wären möglich: Eine große Koalition unter SPD-Führung sowie Rot-Grün oder Rot-Gelb, falls die Grünen und die FDP den Einzug schaffen. Auch eine Ampelkoalition aus SPD, FDP und Grünen wäre dann denkbar. Rehlinger sagt, sie habe für eine große Koalition „seit jeher große Sympathien“ – sie hat aber eine Ampel nicht ausgeschlossen. Hans hat sich für die Fortsetzung einer großen Koalition unter seiner Führung ausgesprochen und äußert sich nicht zu einer möglichen Rolle als Juniorpartner.
RND/fw/dpa