„Werden dem Westen nie wieder vertrauen“: Kremlsprecher warnt vor langer Krise
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Wladimir Putin (hinten), Präsident von Russland, spricht bei der großen Pressekonferenz per Video zu Medienvertretern, während Dmitri Peskow, Kremlsprecher, zuhört. (Archivbild)
© Quelle: Alexander Zemlianichenko/AP/dpa
Moskau. Vier Monate nach dem Überfall auf die Ukraine hat Russland die Beziehungen zum Westen als langfristig beschädigt bezeichnet. „Ja, es wird eine lange Krise werden“, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow in der Nacht zum Dienstag in einem Interview des US-Fernsehsenders MSNBC. „Wir werden dem Westen nie wieder vertrauen.“
Russland erhebt seit Beginn seines Kriegs gegen die Ukraine immer wieder Vorwürfe gegen westliche Staaten – etwa wegen der militärischen Unterstützung für das angegriffene Land.
US-Militärexperten: Russische Offensive im Donbass stockt
Laut Militärexperten ist die russische Offensive im Donbass ins Stocken geraten. Der Grund: Probleme bei Artillerie und der Luftwaffe.
© Quelle: dpa
Russlands Ukraine-Krieg Thema bei G7-Treffen
Die russische Invasion der Ukraine steht derweil im Mittelpunkt des bevorstehenden G7-Treffens der sieben wichtigsten demokratischen Industrienationen. Auf Einladung von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) kommen die Staats- und Regierungschefs Frankreichs, Großbritanniens, Italiens, Japans, Kanadas und der USA von Sonntag bis Dienstag auf Schloss Elmau in Oberbayern zusammen. Dabei wird unter anderem darüber beraten, wie die infolge des Krieges drohenden Hungerkatastrophen verhindert werden können.
Nach Ansicht des US-amerikanischen Institut for the Study of War (ISW) nutzt Russland die Blockade ukrainischer Getreideexporte, um eine Schwächung der westlichen Sanktionen gegen Moskau zu erwirken. Dem Institut zufolge sagte die Leiterin des staatlichen Propagandablatts RT, Margarita Simonyan, dass die entstehende Hungersnot den Rest der Welt dazu zwinge, die Sanktionen aufzuheben.
Ukraine kann nur einen Bruchteil Getreide ausführen
Die Ukraine gehört zu den wichtigsten Getreide-Exporteuren weltweit. Wegen des Krieges und russischer Blockaden von Schwarzmeerhäfen kann aktuell jedoch nur noch ein Bruchteil der üblichen Menge ausgeführt werden.
Die Parlamentarische Staatssekretärin im Entwicklungsministerium, Bärbel Kofler (SPD), forderte daher vom G7-Gipfel konkrete Absprachen zur Bekämpfung der drohenden Hungersnöte: „Es muss ein Übereinkommen in deutlicher Sprache mit klaren Verpflichtungen der einzelnen Länder geben.“ Deutschland habe bereits ein Bündnis für globale Ernährungssicherheit angestoßen und sei mit 430 Millionen Euro in Vorleistung gegangen. „Wenn alle gemeinsam agieren, dann können wir das Schlimmste verhindern“, betonte sie.
RND/dpa/epd/ag