Putins Kriegsmaschinerie auf Hochtouren

Russlands Waffenindustrie brummt trotz Sanktionen: Wie ist das möglich?

Militärfahrzeuge stehen in einer Fertigungshallte in St. Petersburg.

Militärfahrzeuge stehen in einer Fertigungshallte in St. Petersburg.

Es war der 17. Oktober 2022, als der Russe Yury Orekhov auf Ersuchen der USA in Deutschland verhaftet wurde, rund acht Monate nach Beginn des russischen Großangriffs auf die Ukraine. Der 42-jährige Orekhov gehört zu einem Netzwerk russischer und venezolanischer Staatsbürger, die laut US-Bundesanwaltschaft „sensible“ Militärtechnologie in den USA gekauft und über Umwege nach Russland geschmuggelt haben sollen. Eine klare Verletzung der Sanktionen.

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Der in Deutschland festgenommene Orekhov soll Halbleiter und Mikroprozessoren, die für Kampfflugzeuge, Raketensysteme und andere Militärtechnik benötigt werden, an russische Firmen verkauft haben – auch an russische Staatskonzerne. Ob er auch den deutschen Behörden wegen der Umgehung von Sanktionen aufgefallen ist, wollten Justizministerium und Auswärtiges Amt nicht beantworten. Allerdings entdeckt die ukrainische Armee immer wieder elektronische Bauteile aus dem Westen in Waffen, die russische Soldaten an der Front zurückgelassen haben.

Entscheidende Teile vieler Raketen kommen aus dem Westen.

James Byrne,

Militärexperte am Royal United Services Institute for Defence and Security Studies (Rusi)

„Ohne westliche Technologie könnte die russische Armee den Krieg gegen die Ukraine nicht so führen, wie sie es seit Monaten tut“, sagt James Byrne vom Royal United Services Institute for Defence and Security Studies (Rusi). Byrne hat mit seinem Team die russischen Lieferketten für militärisches Hightech untersucht und kommt zu dem Schluss: „Entscheidende Teile vieler Raketen kommen aus dem Westen.“

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Als die westlichen Staaten die Technologiesanktionen gegen Russland einführten, war die Hoffnung groß, dass die Produktion von Marschflugkörpern und anderen Waffen bald unmöglich sein würde. „Diese Hoffnung hat sich bisher nicht bewahrheitet“, sagt András Rácz, Experte für russische Verteidigungspolitik bei der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik (DGAP). „Russland erhält über Drittländer immer noch Mikroprozessoren und Halbleiter“, so der Experte im Gespräch mit dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND).

Die russische Rüstungsindustrie wurde bereits nach der völkerrechtswidrigen Annexion der Krim 2014 mit Sanktionen belegt. Dass der Westen seine Sanktionen nach dem Einmarsch in die Ukraine verschärfen würde, hat Russland offenbar bereits erwartet. So haben sich russische Staatskonzerne frühzeitig auf neue Sanktionen vorbereitet und bereits vor Kriegsbeginn große Mengen an Elektronikbauteilen importiert. Ein Großteil der Waren wurde laut Rusi in der Türkei umgeschlagen und von dort nach Russland transportiert. Um diese Geschäfte abzuwickeln, gründeten viele russische Geschäftsleute sogar eigene Firmen in der Türkei. Denn die Türkei gehört zu den Ländern, die von den Wirtschaftssanktionen der EU und der USA nicht betroffen sind. Kommt die Ware in der Türkei an, wird sie per Luft-, See-, Straßen- und Schienenweg nach Russland gebracht, erfuhr das RND aus der russischen Logistikbranche. „Ohne Probleme können sie Waren aus Deutschland in die Türkei exportieren und von dort direkt nach Russland bringen“, bestätigt RUSI-Experte Byrne. Mehrere deutsche Unternehmen sollen in den vergangenen Monaten die Türkei als Drehscheibe für Exporte nach Russland genutzt haben.

„Finde ich zynisch“: Militärexperte widerspricht Forderungen nach Ende von Waffenlieferungen

Brigadier Philipp Eder, der die Abteilung Militärstrategie beim österreichischen Bundesheer leitet, plädiert für weitere Waffenlieferungen an die Ukraine.

Russland gerät immer mehr in die wirtschaftliche Abhängigkeit von drei Ländern: China, Indien und der Türkei.

Natalia Zubarevich,

Wirtschaftsprofessorin an der Lomonossow-Universität Moskau

In den ersten sieben Monaten des Krieges wurden laut Reuters elektronische Bauteile im Wert von mindestens 2,6 Milliarden US-Dollar nach Russland importiert. Davon entfielen demnach mindestens 777 Millionen US-Dollar auf Komponenten westlicher Firmen, die in russischen Waffensystemen gefunden wurden. Neben Teilen von US-Technologieunternehmen wie Intel, Advanced Micro Devices (AMD) und Texas Instruments handelt es sich auch um Produkte der deutschen Firma Infineon. „Unmittelbar nach dem russischen Angriff auf die Ukraine hat Infineon alle Vertriebspartner weltweit angewiesen, Lieferungen von Infineon-Produkten oder -Dienstleistungen zu verhindern, die gegen die Sanktionen verstoßen, und wirksame Maßnahmen gegen jedwede Umleitung zu ergreifen“, teilte das Unternehmen dem RND mit. Diese klare Position sei gegenüber den Vertriebspartnern mehrfach bekräftigt und konkretisiert worden. Gleichzeitig räumt der Konzern ein, dass es schwierig sei, den Verkauf über den gesamten Lebenszyklus eines Produktes zu kontrollieren.

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Auch aus Indien und China werden seit dem Sommer deutlich mehr Produkte nach Russland importiert als bisher. „Russland gerät immer mehr in die wirtschaftliche Abhängigkeit von drei Ländern: China, Indien und der Türkei“, sagte die Moskauer Wirtschaftsprofessorin Natalia Zubarevich auf einer Veranstaltung der Deutschen Gesellschaft für Osteuropakunde. „Vor allem die Abhängigkeit von China hat rasant zugenommen.“

Chinesische Reedereien und Fluggesellschaften wittern längst das große Geschäft. Es gibt eine Vielzahl von Frachtflügen zwischen China und Russland. Nach RND-Informationen ist die Nachfrage russischer Händler so groß, dass die Frachtkapazitäten in den vergangenen Wochen immer schnell ausverkauft waren. Mehrere chinesische Fluggesellschaften, darunter Air China und China Eastern Airlines, hätten bereits Passagierflugzeuge in Frachtmaschinen umgewandelt, heißt es in Branchenkreisen. Für den Seeweg gibt es inzwischen so viele chinesische Reeder, dass die Frachtraten für Container zwischen Shanghai und Wladiwostok deutlich gesunken sind. Kostete ein 40-Fuß-Container auf dieser Strecke im Jahr 2021 noch bis zu 8000 US-Dollar, sind es heute nur noch 6000 US-Dollar.

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Bis zu 200 Kampfjets am Himmel

Mit dem Nato-Manöver „Air Defender 23“ stand im Sommer die größte Luftwaffenübung seit Ende des Kalten Kriegs an. Bis zu 200 Kampfjets – die Hälfte aus den USA – probten über Deutschland den Ernstfall.

Asien wird zur Drehscheibe für russische Rüstung

Seit einigen Wochen rückt Hongkong als Umschlags- und Abwicklungsplatz für Finanztransaktionen in den Fokus. Denn nachdem fast alle russischen Banken vom Bankensystem Swift abgekoppelt wurden, sind Unternehmen auf Alternativen angewiesen. Eine Reihe russischer Großunternehmen, darunter auch Staatskonzerne, haben in den vergangenen Monaten Kontakt zu Anwaltskanzleien in Hongkong aufgenommen, um dort eine Niederlassung zu eröffnen, berichten lokale Medien. Hongkong ist zum neuen Zufluchtsort für russische Unternehmen geworden, die wegen des Krieges in der Ukraine sanktioniert wurden oder wegen der Sanktionen kaum noch wirtschaften können. Seit Beginn des Krieges am 24. Februar hat sich die Zahl der neu registrierten russischen Unternehmen im Vergleich zum Vorjahr fast verdreifacht.

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Die USA haben bereits erste Unternehmen in China sanktioniert, die Russland mit Waffenkomponenten beliefert haben sollen. So steht der chinesische Konzern Sinno Electronics auf der US-Sanktionsliste, weil er mit einem russischen Rüstungsunternehmen Geschäfte gemacht haben soll. Beobachter werten dies als Warnung an andere chinesische Unternehmen, die Rüstungsgüter nach Russland exportieren. In Expertenkreisen heißt es aber, es sei gängige Praxis, dass Eigentümer sanktionierter Firmen einfach ein neues Unternehmen gründen, um die Sanktionen zu umgehen. Auch bei einem der wichtigsten Lieferanten für russische Drohnen handelt es sich laut Berichten um ein in Hongkong ansässiges Unternehmen.

Asien wird zunehmend zur Drehscheibe für russische Rüstungskomponenten. Russische Staatsangehörige mit Wohnsitz in den USA oder Europa haben sich laut Rusi über Jahre Scheinfirmen aufgebaut, bestellen bei den westlichen Herstellern wichtige Elektronikkomponenten und bringen diese mit gefälschten Dokumenten unter anderem über China, Südkorea und Hongkong nach Russland.

Doch das ist nicht der einzige Weg, auf dem westliche Elektronik in russische Waffensysteme gelangt. Gehan Amaratunga, Professor für Elektrotechnik an der Universität Cambridge, hat für Rusi eine Liste von mehr als 600 westlichen Elektronikbauteilen ausgewertet, die in russischen Waffen in der Ukraine gefunden wurden. Seiner Einschätzung nach handelt es sich dabei um viele Standardkomponenten, die auch in Haushaltsgeräten verwendet werden und daher nicht unter die Sanktionen fallen.

Handys, Laptops und ähnliche Produkte sind vom Westen bewusst nicht sanktioniert worden, um den Menschen in Russland die Möglichkeit zu geben, sich abseits der staatlichen Medien über den Krieg zu informieren. So gelangen elektronische Bauteile nach Russland, ohne dass ein Sanktionsverstoß vorliegt. Einige davon werden dann für den Bau von Raketen, Panzer und anderen Waffen verwendet.

01.04.2020, ---: Tornado-Kampfflugzeuge der Bundesluftwaffe fliegen in Formation auf dem Rückflug aus dem Irak. Wegen der Coronavirus-Pandemie zieht die Bundeswehr einen Teil der im Irak eingesetzten Soldaten zurück nach Deutschland ab. Foto: -/Luftwaffe /dpa - ACHTUNG: Nur zur redaktionellen Verwendung im Zusammenhang mit der aktuellen Berichterstattung und nur mit vollständiger Nennung des vorstehenden Credits +++ dpa-Bildfunk +++

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Warum wirken die Sanktionen der EU nicht?

Der CDU-Außenpolitiker Roderich Kiesewetter fordert die Behörden auf, Umgehungs- und Vermeidungsaktivitäten stärker zu verfolgen. „Insbesondere müssen die Strafverfolgungsbehörden effektiver Sanktions- oder Exportkontrollverstöße aufklären und ahnden“, sagte Kiesewetter dem RND. „Neben den Ländern Iran und China, die weiterhin Rüstungsgüter und Dual-Use-Komponenten liefern, werden Chips und weitere Komponenten insbesondere aus Haushaltswaren wie Kühlschränken oder Waschmaschinen zum Beispiel über Kasachstan, Armenien oder die Türkei in Massen eingekauft.“ Der Außenpolitiker will diese Drittstaaten stärker in die Pflicht nehmen. Das Sanktionssystem der EU sei jedoch auf eine politische Kooperation der Drittstaaten angewiesen, räumt er ein. „Insofern sollte die EU insbesondere auf Drittstaaten, zu denen offensichtliche Hinweise vorliegen, mit politischem, finanziellem und wirtschaftlichem Druck einwirken.“

Keine Produktionslinie wurde komplett stillgelegt, aber die Produktionszahlen gehen stark zurück.

András Rácz,

DGAP-Experte für russische Verteidigungspolitik

Die großen Mengen an elektronischen Bauteilen, die Russland zu Beginn des Krieges importiert hatte, gehen nach Einschätzung von Beobachtern zunehmend zur Neige. Doch die russische Rüstungsindustrie lässt sich durch Sanktionen nicht stoppen, sondern nur verlangsamen, meinen Fachleute. Zumal nur kleinere Stückzahlen benötigt werden, die leicht illegal nach Russland gebracht werden können. „Keine Produktionslinie wurde komplett stillgelegt, aber die Produktionszahlen gehen stark zurück“, sagt DGAP-Experte Rácz.

Bei einigen Marschflugkörpern wie dem Ch-101 sei Russland nur noch in der Lage, 20 bis 25 Stück pro Monat zu produzieren. „Es gibt hier eine manuelle Fertigung, bei der einzelne Flugkörper individuell gebaut werden.“ Im Grunde unterscheide sich jede Rakete von den anderen. In eine Rakete werde ein Bauteil aus einer Quelle eingebaut, in eine zweite Rakete ein Bauteil aus einer anderen Quelle. „Die Produktion der meisten Hightechwaffensysteme wurde also nicht vollständig eingestellt, aber es wird viel mit Behelfslösungen gearbeitet.“

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Ein Grund für die schleppende Produktion ist nach Einschätzung von Rusi-Forscher Byrne, dass jedes einzelne Ersatzteil erst vom russischen Militärapparat geprüft, getestet und zertifiziert werden muss. Zu groß sei die Gefahr, dass es heimliche Modifikationen gebe, die am Ende ganze Waffensysteme lahmlegen könnten. Deshalb sei es auch nicht möglich, dass russische Rüstungskonzerne kurzfristig einzelne Komponenten für Waffen in China einkaufen. Dies ist vielmehr ein längerer Prozess. Ohnehin glaubt kaum jemand, dass asiatische Hersteller die hochspezialisierten Unternehmen aus dem Westen vollständig ersetzen können.

Dabei braucht Russland westliche Technik immer dringender, denn die Armee ist zunehmend auf die Nachproduktion moderner Waffen angewiesen. Die Seriennummern der zuletzt abgefeuerten Marschflugkörper deuten darauf hin, dass die russische Armee gerade erst produzierte Munition verschießt. Besonders hoch sind die Verluste bei Kampfpanzern, wie eine Aufstellung von John Spencer, Professor an der Militärakademie in New York, zeigt.

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Die Übersicht enthält Daten des Oryx-Projektes, das ausschließlich zerstörtes Gerät der Russen auf Basis von Foto- oder Videobeweisen dokumentiert. Da nicht jeder zerstörte Panzer auch fotografiert und das Foto veröffentlicht wird, sind diese Zahlen vergleichsweise niedrig. Außerdem enthält die Aufstellung Zahlen, die von der ukrainischen Armee veröffentlicht werden und die Fachleute als sehr überhöht ansehen. Die tatsächlichen Zahlen liegen also irgendwo dazwischen. Von Russlands Kampfpanzern wurden demnach zwischen 47,4 und 90,6 Prozent zerstört. Russland-Experte Rácz geht von mindestens 50 bis 55 Prozent aus und betont, dass es aber auch höhere Schätzungen gibt. Bei der russischen Artillerie, wie etwa Haubitzen, sind zwischen 7,8 und 35,3 Prozent zerstört worden, von den Raketenwerfern zwischen 15 und 39 Prozent.

Russland hat von den Kampfpanzern, die sich zu Beginn des Krieges im aktiven Dienst der Armee befanden, mindestens 50 bis 55 Prozent verloren.

András Rácz,

DGAP-Experte für Russlands Verteidigungspolitik

Seit dem 24. Februar, so Rácz, habe Russland jedoch viele alte T62-Panzer repariert und für den Kriegseinsatz instand gesetzt. Diese Fälle sind in Spencers Aufstellung nicht berücksichtigt. „Wenn die Intensität der Kämpfe auf dem jetzigen Niveau bleibt, halten die Russen nicht länger als sechs bis neun Monate durch, bis ihnen die modernen Panzer ausgehen.“ Etwas später würden ihnen auch die gepanzerten Fahrzeuge, die Schützenpanzer und andere Fahrzeuge ausgehen. „Wegen der hohen Verluste an militärischem Material wird Russland die Intensität seiner Kämpfe spätestens im Herbst verringern müssen, weil die Armee einfach ausblutet“, lautet seine Prognose.

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Gerüchte, dass den Russen schon jetzt die Waffen ausgingen, sind angesichts der Zahlen also ein Mythos und beziehen sich nur auf modernes Kriegsgerät. „In den russischen Depots befindet sich noch viel altes Material“, bestätigt auch Rácz. Das technologische Niveau der Russen sinke jedoch stetig.

Der russische Präsident Wladimir Putin (Mitte), der Gouverneur der Region Tula, Alexei Dyumin (links), und Alexei Visloguzov, Generaldirektor von Shcheglovsky Val, inspizieren in Russland hergestellte Waffensysteme am 23. Dezember 2022 in Tula.

Der russische Präsident Wladimir Putin (Mitte), der Gouverneur der Region Tula, Alexei Dyumin (links), und Alexei Visloguzov, Generaldirektor von Shcheglovsky Val, inspizieren in Russland hergestellte Waffensysteme am 23. Dezember 2022 in Tula.

Präsident Wladimir Putin hat die Waffenproduktion hochfahren lassen, auch wenn vor allem einfache und technisch veraltete Waffen und Munition hergestellt werden. Bei einem Besuch der Obuchow-Rüstungsfabrik in St. Petersburg sagte er, die russische Rüstungsindustrie produziere inzwischen in drei Schichten rund um die Uhr. Die Schichtzeiten sind vielerorts verlängert worden, neue Mitarbeiter werden seit Monaten händeringend gesucht.

Die Regierung hatte sogar versprochen, dass neue Arbeiter für das weltgrößte Panzerwerk Uralwagonsawod von der Mobilmachung ausgenommen werden. Doch vergeblich. Inzwischen sind die Personalprobleme so groß, dass in der Panzerfabrik viele Häftlinge als ungelernte Hilfsarbeiter zu Zwangsarbeit verpflichtet wurden, berichtet der russische Investigativjournalist Andrej Soldatow.

US-Präsident Biden spricht sich gegen Lieferung von F-16-Kampfjets aus

Bislang wollte die US-Regierung sich bei der Frage nach weiteren Waffenlieferungen nicht festlegen.

Russlands Rüstungsindustrie läuft bereits auf „maximaler Geschwindigkeit“, sagt Rácz. Mehr geht nicht. Dabei wird derzeit in der Ukraine mehr Kriegsgerät zerstört, als Russland nachproduzieren kann. Doch selbst wenn der Kreml offiziell das Kriegsrecht ausrufen und die Wirtschaft auf Kriegswirtschaft umstellen würde, so der Experte, würde sich in der Rüstungsindustrie nichts ändern. Die ist längst im Kriegsmodus.

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