Nach Festnahmen: Nawalny-Verbündete rufen erneut zu Protesten auf

St. Petersburg: Polizisten stoßen mit Demonstranten zusammen, die gegen die Inhaftierung des Oppositionellen Alexej Nawalny protestieren.

St. Petersburg: Polizisten stoßen mit Demonstranten zusammen, die gegen die Inhaftierung des Oppositionellen Alexej Nawalny protestieren.

Moskau. Verbündete des inhaftierten russischen Oppositionsführers Alexej Nawalny haben zu neuen Protesten am kommenden Wochenende aufgerufen. Der Nawalny-Vertraute Leonid Wolkow forderte bei Twitter am Montag Demonstrationen am 31. Januar in „allen russischen Städten“, um die Freilassung des Inhaftierten zu erreichen.

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An Massenkundgebungen am Samstag in mehr als 100 Städten hatten Zehntausende Menschen teilgenommen. Dabei wurden nach Angaben der Menschenrechtsgruppe OVD-Info mehr als 3700 Menschen festgenommen. Das sei ein Rekord während ihrer neunjährigen Tätigkeit, teilte OVD-Info mit. Russischen Medienberichten zufolge wurden mehr als 1400 Personen allein in Moskau in Gewahrsam genommen, das sei ein Rekord.

Tausende Festnahmen bei Nawalny-Demos in Russland
dpatopbilder - 23.01.2021, Russland, St. Petersburg: Polizisten sto��en mit Demonstranten zusammen, die gegen die Inhaftierung des Oppositionsf��hrers Nawalny protestieren. Nawalnys Anh��nger hatten f��r diesen Samstag in mehr als 90 russischen St��dten zu Protesten aufgerufen. Sie fordern die Freilassung des Oppositionellen, der am Montag in einem umstrittenen Eilverfahren zu 30 Tagen Haft verurteilt worden war. Ihm drohen mehrere Strafverfahren und viele Jahre Gef��ngnis. Foto: Dmitri Lovetsky/AP/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

Der 44-jährige Regierungskritiker Nawalny sitzt in 30-tägiger Haft, weil er gegen Bewährungsauflagen verstoßen haben soll.

Der Anti-Korruptions-Aktivist Nawalny war am 17. Januar nach seiner Rückkehr aus Deutschland nach Russland festgenommen worden. Er hatte sich in Deutschland von seiner Vergiftung mit einem Nervengift erholt, für die er die russische Regierung verantwortlich macht. Der Kritiker des russischen Präsidenten Wladimir Putin wurde zu 30 Tagen Haft verurteilt. Die Behörden werfen ihm vor, gegen Auflagen einer Bewährungsstrafe verstoßen zu haben.

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Die russischen Behörden haben nach den Protesten mehr als ein Dutzend Ermittlungen wegen Vorwürfen der Anstiftung zu Unruhe, Beteiligung von Minderjährigen an illegaler Aktivität, Gewalt gegen Polizei, Blockade von Straßen, Hooligan-Aktivität und Beschädigung von Eigentum eingeleitet. Die Verhaftung von Nawalny und die Festnahme von Demonstranten wurde international mit Ärger aufgenommen. Steffen Seibert, der Sprecher von Bundeskanzlerin Angela Merkel, forderte die sofortige Freilassung der Betroffenen.

Putin sagte am Montag auf eine Frage zu den Protesten, „alle Menschen haben das Recht, ihre Meinung innerhalb Grenzen, umrissen vom Gesetz, zum Ausdruck zu bringen“.

RND/AP

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