Verschwendet Putin sein Geld?

Militärexperten: Russland errichtet neue Verteidigungslinien – „wo wahrscheinlich nie Kämpfe stattfinden werden“

Das von der russischen Nachrichtagentur TASS zur Verfügung gestellte Foto zeigt für den Krieg gegen die Ukraine mobilisierte russische Soldaten beim Training.

Das von der russischen Nachrichtagentur TASS zur Verfügung gestellte Foto zeigt für den Krieg gegen die Ukraine mobilisierte russische Soldaten beim Training.

Washington. Einem Bericht des US-Instituts für Kriegsstudien (ISW) zufolge errichten die russischen Streitkräfte neue Verteidigungslinien, die weit entfernt von den aktuellen Frontlinien und in Gebieten in Russland liegen. Dort würden nach Einschätzung der ISW-Militärexperten „wahrscheinlich nie Kämpfe stattfinden“, heißt es in dem Bericht weiter.

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Der Gouverneur der russischen Region Belgorod, Wjatscheslaw Gladkow, sagte laut ISW am Donnerstag, dass die russischen Behörden den Bau einer Befestigungslinie entlang der Grenze zur Ukraine (nördlich der ukrainischen Stadt Charkiw) abgeschlossen hätten. Ein Angriff der Ukraine auf russisches Territorium gilt als sehr unwahrscheinlich. Der Bau dieser Befestigungsanlage hätte laut Gladkow 10 Milliarden Rubel (etwa 132 Millionen US-Dollar) gekostet, er sprach von einer „Fehlzuordnung“.

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Es sei „eine wahrscheinliche Geldverschwendung angesichts der Frage nach Russlands Fähigkeit, seine Kriegsanstrengungen in der Ukraine zu finanzieren“, resümiert das Institut. Auch in der noch weiter nördlich liegenden russischen Region Kursk sei eine solche Befestigungslinie errichtet worden. Nach ISW-Einschätzung könnte die Errichtung der Befestigungslinien in den beiden russischen Gebieten dem Informationskrieg Russlands dienen. Dieser ziele darauf ab, die Ukraine als bedrohliches russisches Territorium darzustellen, um den Krieg in der Ukraine als existentiell für Russland zu rechtfertigen.

Auch auf der Krim sollen Befestigungsanlagen gebaut werden

Auf der Krim soll dem Bericht zufolge Ähnliches geschehen. Der Leiter der besetzten ukrainischen Halbinsel, Sergej Aksjonow, habe am Freitag behauptet, dass russische Streitkräfte eine Verteidigungslinie auf der Krim errichten würden. Laut ISW habe Aksjonow angedeutet, dass der russische Präsident Wladimir Putin den Bau der Linie angeordnet habe. „Diese Befestigungen sind weit entfernt von den derzeitigen Frontlinien in der Südukraine. Jegliches russisches Personal und Ausrüstung, die an diesen Linien stationiert sind, wäre in ähnlicher Weise anderswo in der Ukraine besser geeignet“, kommentiert das Institut. Und weiter: „Die russischen Befestigungen auf der Krim könnten darauf hindeuten, dass die russischen Streitkräfte unsicher sind, ob sie langfristig besetzte Gebiete in der Südukraine halten können.“

Das ISW habe aktuell keine russischen Streitkräfte beobachtet, die an einer dieser Verteidigungslinien stationiert sind. „Die Befestigungen sind daher derzeit für russischen Operationen in der Ukraine belanglos“, lautet das Fazit des Instituts.

RND/nis

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