Verschollener Kremlkritiker

Nawalny meldet sich aus Strafkolonie 6

ARCHIV - 02.02.2021, Russland, Moskau: In diesem Handout-Foto, das vom Moskauer Stadtgericht zur Verfügung gestellt wurde, steht der russische Oppositionsführer Alexej Nawalny im Käfig während einer Anhörung zu einem Antrag des russischen Strafvollzugsdienstes, die Bewährungsstrafe von Nawalny aus der strafrechtlichen Verurteilung von 2014 in eine echte Gefängnisstrafe umzuwandeln, im Moskauer Stadtgericht.(zu dpa: "Kremlgegner Nawalny nun im Straflager mit härteren Bedingungen") Foto: Uncredited/Moscow City Court/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

ARCHIV - 02.02.2021, Russland, Moskau: In diesem Handout-Foto, das vom Moskauer Stadtgericht zur Verfügung gestellt wurde, steht der russische Oppositionsführer Alexej Nawalny im Käfig während einer Anhörung zu einem Antrag des russischen Strafvollzugsdienstes, die Bewährungsstrafe von Nawalny aus der strafrechtlichen Verurteilung von 2014 in eine echte Gefängnisstrafe umzuwandeln, im Moskauer Stadtgericht.(zu dpa: "Kremlgegner Nawalny nun im Straflager mit härteren Bedingungen") Foto: Uncredited/Moscow City Court/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

Moskau. Der gerade erst zu neun Jahren Haft verurteilte Kremlgegner Alexej Nawalny ist nach eigenen Angaben in ein Straflager mit härteren Bedingungen als bisher verlegt worden. Er sei in die Strafkolonie 6 in Melechowo nahe der Stadt Kowrow verlegt worden und befinde sich gerade in Quarantäne, teilte der 46-Jährige am Mittwoch bei Instagram mit. Zuvor hatten sich Angehörige, Mitarbeiter, Freunde und Unterstützer Sorgen gemacht über den Verbleib des schärfsten Gegners von Kremlchef Wladimir Putin. Nawalnys Sprecherin Kira Jarmysch sagte am Vortag, sein Leben sei in Gefahr.

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Der Anwalt des prominenten Anti-Korruptionskämpfers hatte im Straflager in Pokrow keine Auskunft dazu bekommen, wohin der Oppositionsführer verlegt worden war. Nun habe auch der Anwalt Nawalny in dem Straflager gesehen, sagte Jarmysch. Das Lager mit besonders harten Haftbedingungen liegt rund 150 Kilometer weiter entfernt von der Strafkolonie Pokrow. Das sind etwa 260 Kilometer nordöstlich von der russischen Hauptstadt Moskau.

Verlegung von Kremlgegner Nawalny in härteres Straflager
Russland, Alexej Nawalny Gerichtsanhörung per Videoschaltung in Moskau  MOSCOW, RUSSIA  MAY 24, 2022: A screen shows opposition activist Alexei Navalny via video link from Pokrov s Penal Colony No 2 as the Moscow City Court is set to consider his legal team s claim against Moscow s Lefortovo District Court over the legality of his nine-year prison sentence for contempt of court and fraud as well as a 1.2 million-rouble fine. On 22 March 2022, Moscow s Lefortovo District Court held an on-site sentencing hearing against Navalny at Pokrov s Penal Colony No 2 and found Navalny guilty of insulting a magistrate and fraud. Navalny denies the charges. Sergei Karpukhin/TASS PUBLICATIONxINxGERxAUTxONLY TS132774

Der zu neun Jahren Haft verurteilte Kremlgegner Alexej Nawalny ist nach eigenen Angaben in ein Straflager mit härteren Bedingungen als bisher verlegt worden.

Kaum Kontakt nach außen, kaum frische Luft

Der Machtapparat tue alles, um den Kontakt der Anwälte und der Familie zu Nawalny zu erschweren, sagte Jarmysch. Im Mai hatte ein Gericht die neunjährige Haftstrafe gegen Nawalny wegen angeblichen Betrugs bestätigt. Damit wurde die Verlegung in ein Straflager mit härteren Haftregeln rechtskräftig. In russischen Haftanstalten für Schwerverbrecher dürfen die Insassen seltener Angehörige treffen, Päckchen und Briefe empfangen oder zum Ausgang an die frische Luft.

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Hier in der Berliner Charité war Nawalny nach einem Giftanschlag 2020 behandelt worden.

Hier in der Berliner Charité war Nawalny nach einem Giftanschlag 2020 behandelt worden.

Er könne in dem brutalen Straflagersystem getötet werden, hatte Jarmysch gesagt mit Blick auf den Giftanschlag auf Nawalny im August 2020. Nawalny, der nur knapp überlebte, macht Putin für das Attentat verantwortlich.

Ende Mai hatte Nawalny selbst über eine neue Anklage der russischen Justiz informiert. Diesmal gehe es um Extremismus und ein Strafmaß von möglichen weiteren 15 Jahren Haft. Zuvor war in Russland seine Anti-Korruptions-Stiftung als extremistisch eingestuft worden. Mit seinen Enthüllungen über Korruption und Machtmissbrauch im russischen Staatsapparat hat er sich viele Feinde gemacht. Bisher endete jede Anklage gegen den bekanntesten Gegner Putins mit einem Schuldspruch.

RND/dpa

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