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Russische Militärpolizei rückt an syrisch-türkischer Grenze vor
- Die russische Militärpolizei ist nach der Einigung mit der Türkei über die gemeinsame Kontrolle an die syrisch-türkische Grenze vorgerückt.
- Laut Verteidigungsministerium sei ein Konvoi in Richtung Norden unterwegs.
- Syrische Militärkreise berichteten, sie seien mit vier Fahrzeugen in Kobane angekommen.
Moskau. Nach der Einigung über die gemeinsame Kontrolle eines Grenzstreifens in Nordsyrien sind Einheiten der russischen Militärpolizei in die Gebiete vorgerückt. Das teilte das Verteidigungsministerium in Moskau am Mittwoch mit. Demnach habe der Konvoi um 12.00 Uhr Ortszeit den Fluss Euphrat überquert und sei weiter Richtung Norden unterwegs, hieß es.
Syrische Militärkreise berichteten, russische Militärpolizisten seien mit vier Fahrzeugen in die Grenzstadt Kobane eingerückt und hätten in Richtung des Grenzübergangs bewegt. Die kurdische Miliz YPG hatte die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) im Frühjahr 2015 aus Kobane vertrieben. In der vergangenen Woche verließen die bislang mit den Kurden verbündeten US-Truppen ihren dortigen Stützpunkt.
150-Stunden-Frist für Abzug
Am Dienstagabend hatten sich Russland und die Türkei über einen weiteren Abzug der YPG aus Grenzgebieten geeinigt. In dem Abkommen wurde eine 150-Stunden-Frist (rund sechs Tage) für deren Abzug gesetzt. In dieser Zeit werden demnach die russische Militärpolizei und syrische Grenzeinheiten zur Kontrolle des Abzugs eingesetzt. Das läuft dann auf eine Waffenruhe hinaus. Danach soll es gemeinsame Patrouillen von Russland und der Türkei geben.
Bereits in den frühen Morgenstunden rückten Medienberichten zufolge erste russische Konvois an die syrische-türkische Grenze vor. Ein Mitglied des Militärrates der Stadt Manbidsch berichtet, auch dort sei eine russische Patrouille unterwegs.
Feldzug gegen die Kurdenmiliz YPG massiv kritisiert
Die Türkei hatte am 9. Oktober einen - international massiv kritisierten - Feldzug gegen die Kurdenmiliz YPG im Norden Syriens begonnen. Ankara betrachtet die Miliz, die bislang an der Grenze zur Türkei ein großes Gebiet kontrollierte, als Terrororganisation. Mit der Offensive wollte die Türkei die Kurden aus der Grenzregion vertreiben.
RND/dpa