Milliardendiebstahl: Russland-Airlines registrieren geliehene Passagierflugzeuge neu
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Ein Flugzeug startet am Flughafen (Symbolbild). Russische Fluggesellschaften haben Hunderte Leasingflieger neu registrieren lassen, um westliche Sanktionen zu umgehen.
© Quelle: Julian Stratenschulte/dpa
Berlin. Der Kreml billigt einen Milliardendiebstahl: Russische Fluggesellschaften haben in den vergangenen Wochen Hunderte Passagierflugzeuge neu registrieren lassen. Das berichtet die „Welt“. Die Maschinen stammen von westlichen Flugzeugverleihern, die ihre Leasingverträge mit den russischen Airlines wegen der Sanktionen kündigen mussten.
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Luftverkehrsfachleute zufolge werden trotz dessen mehrere Hundert Passagierflugzeuge weiter eingesetzt. Zahlreiche von ihnen seien im März und April in Russland neu registriert worden. Weil die Re-Registrierung eines Flugzeuges den Regeln des internationalen Luftverkehrs widerspricht, erließ der russische Präsident Wladimir Putin kurzerhand ein Gesetz, dass eine zweite Registrierung erlaubt. Auf diese Weise können die Flugzeuge auf Routen innerhalb Russlands weiter eingesetzt werden.
Der Vorgang sei ein beispielloser Akt staatlicher Luftpiraterie, heißt es. Die umgemeldeten Passagierflugzeuge sollen demzufolge einen Wert von rund zehn Milliarden Dollar haben.
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© Quelle: Reuters
Passagierflugzeuge im Wert von zehn Milliarden Dollar
Das Problem: Auch der Import von Flugzeugersatzteilen sowie Wartungsdienstleistungen unterliegen westlichen Sanktionen. Dadurch könnte der weitere Betrieb der Passagiermaschinen immer gefährlicher werden.
Branchenfachleute zufolge könnte sich das Vorgehen für russische Flugunternehmen zum Bumerang entwickeln. Auch nach einem möglichen Friedensschluss zwischen Russland und der Ukraine könnte es als Folge sehr schwer für die Firmen werden, Verträge über neue Leasingflugzeuge abzuschließen.
RND/ag/jst