Schlesinger-Rücktritt: Union fordert ostdeutschen Nachfolger für RBB-Intendanz
:format(webp)/cloudfront-eu-central-1.images.arcpublishing.com/madsack/J7HZYTLZHBDVVLDYHPFUSDMONY.jpeg)
RBB-Intendantin Patricia Schlesinger ist zurückgetreten (Archivbild von 2020).
© Quelle: Paul Zinken/dpa
Berlin. Die Union hat nach dem Rücktritt von Patricia Schlesinger einen ostdeutschen Nachfolger für die RBB-Intendanz gefordert. „Nach dem Rücktritt der bisherigen RBB-Intendantin Patricia Schlesinger ist die Stelle nun vakant“, sagte der Vizevorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Sepp Müller, dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND). „In meinen Augen ist es jetzt an der Zeit, nach 33 Jahren eine Ostdeutsche oder einen Ostdeutschen in diese Position zu wählen“, betonte der Bundestagsabgeordnete mit Wahlkreis in Sachsen-Anhalt. Das sei eine Chance, die genutzt werden sollte.
Müller pochte auch auf die Besetzung der ARD-Intendanz mit dem Nachfolger: „Damit verbunden sollte auch der ARD-Vorsitz noch nicht sofort wiederbesetzt werden“, verlangte der CDU-Politiker. „Hier könnte der neue Intendant auch diesen zeitversetzt übernehmen. Wir haben im Osten sehr gut qualifizierte Journalisten, die diesen Job können und ein Gespür für ihre Heimat haben.“
Intendantin verschaffte sich höheres Gehalt und Extra-Luxus
Ende Juni hatte der „Business Insider“ Vorwürfe gegen Schlesinger ins Rollen gebracht. Die bislang ungeklärten Vorwürfe reichen von Beraterverträgen zu einem inzwischen gestoppten RBB-Bauprojekt, einer Gehaltserhöhung für Schlesinger auf knapp 300.000 Euro bis zu einem Boni-System. Zudem geht es um angebliche Essen auf RBB-Kosten in ihrer Wohnung, einen luxuriösen Dienstwagen und einen teuren Umbau der Chefetage im RBB. Der Sender hatte am Sonntagabend mitgeteilt, dass Schlesinger ihr Amt mit sofortiger Wirkung niederlege. Zuvor hatte sie sich bereits vom ARD-Vorsitz zurückgezogen.
Die Senderchefin hatte die Anschuldigungen der vergangenen Wochen gegen sie zurückgewiesen. In der Mitteilung vom Sonntag sprach sie von „persönlichen Anwürfen und Diffamierungen“. Es gilt die Unschuldsvermutung, derzeit läuft die externe Untersuchung. Dafür wurde auch ein Whistleblower-System im Sender eingerichtet. Ergebnisse werden aber erst in einigen Wochen erwartet.
mit dpa
Laden Sie sich jetzt hier kostenfrei unsere neue RND-App für Android und iOS herunter