Roter Oktober auf Propagandamission
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Russlands Präsident Wladimir Putin
© Quelle: IMAGO/SNA
Guten Morgen, liebe Leserinnen und Leser,
es ist eine sonderbare Szene. Russlands Präsident Wladimir Putin steht mit einem Sektglas in der Hand vor der Kamera und spricht über den Krieg in der Ukraine. Den Krieg, den er begonnen hat, der auf beiden Seiten Tausende Leben gefordert und weitreichende Zerstörung über die Ukraine gebracht hat. Selbstverständlich aber erzählt Putin seine ganz eigene Version der Geschichte. Und die klingt natürlich anders, als man sie im Großteil des Westens erzählen würde.
Er redet von Falschinformationen, „Nonsens“ und Fakes, die über den Krieg verbreitet würden. Selbstverständlich ist Russland aus seiner Sicht kein Aggressor, der ein Land überfallen hat. Er spricht von einer Pflicht gegenüber seinem Volk, die erfüllt werden müsse. Und dass man nicht besonders bewandert sein müsse, um in dieser Informationslage zu verstehen, was wirklich vor sich gehe. Etwa die Angriffe auf die ukrainische Infrastruktur, die vielen Menschen im winterlichen Kriegsgebiet gerade Strom, Wasser und Wärme nehmen – was völkerrechtlich als Kriegsverbrechen zu bewerten ist. „Ja, das tun wir, aber wer hat angefangen?“, fragt Putin. Schuld sei am Ende die Ukraine selbst – wegen der Explosion auf der Krim-Brücke. Und so versucht er, Russland Stück für Stück in die Rolle des „Verteidigers“ zu schieben.
Der Kampf um die Wahrheit
Es sind Auftritte wie dieser, die zeigen, wie wichtig Putin die „Informationslage“ rund um seinen Krieg ist. Und sie zeigen, dass er ganz und gar nicht davon überzeugt ist, dass die Menschen von seiner Sicht der Dinge so einfach zu überzeugen sind. Sonst müsste er sie nicht erklären.
Denn fernab der zerstörten Städte in der Ukraine und der russischen Front findet ein weiterer Kampf statt. Einer, der nicht mit Drohnen, Panzern und Granaten geführt wird, sondern mit Worten. Und dieser Kampf wird auch in Deutschland ausgetragen.
RND-Korrespondent Felix Huesmann hat sich die „Informationslage“ in Deutschland über Wochen hinweg ganz genau angeschaut. Und was er gefunden hat, zeigt, dass die Maßnahmen gegen russische Staatspropaganda in Deutschland unterwandert werden. Und welche Anstrengungen die russischen Staatsmedien unternehmen, um weiter ihre Propaganda unter die Leute zu bekommen.
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Gunther Krichbaum,
europapolitische Sprecher der Unionsfraktion im Bundestag, über den Korruptionsskandal im EU-Parlament
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© Quelle: NASA/ESA/dpa
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