Rostock stellt ersten Oberbürgermeister einer deutschen Großstadt ohne deutschen Pass

Der Däne Claus Ruhe Madsen (parteilos), bis vor kurzem Präsident der Industrie- und Handelskammer zu Rostock, ist bei einer Wahlkampftour im Stadtteil Lichtenhagen unterwegs.

Der Däne Claus Ruhe Madsen (parteilos), bis vor kurzem Präsident der Industrie- und Handelskammer zu Rostock, ist bei einer Wahlkampftour im Stadtteil Lichtenhagen unterwegs.

Rostock. Der parteilose Däne Claus Ruhe Madsen hat die Oberbürgermeisterwahl der Hansestadt Rostock gewonnen. Der 46-Jährige setzte sich am Sonntag laut vorläufigem Endergebnis mit 57,1 Prozent der Stimmen gegen Sozialsenator Steffen Bockhahn (Linke) durch.

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Madsen ist damit nach Erkenntnissen des Deutschen Städtetages erster Oberbürgermeister einer deutschen Großstadt ohne deutschen Pass. Er konnte seinen Vorsprung aus dem ersten Wahlgang vor drei Wochen halten. Der von CDU und FDP unterstützte Madsen hatte damals gegen acht Mitbewerber einen Stimmenanteil von 34,6 Prozent erreicht, Bockhahn kam auf 18,9 Prozent.

Madsen trifft auf bessere Voraussetzungen als Amtsvorgänger

In einer ersten Reaktion sagte Madsen, dass es nun gelte, die Rostocker miteinander zu vereinen. „Wir müssen Rostock gemeinsam bewegen“, sagte er der Deutschen Presse-Agentur. Madsen führte sechs Jahre lang als Präsident die Industrie- und Handelskammer zu Rostock und war bislang Chef einer regionalen Möbelhauskette mit fünf Standorten und rund 100 Mitarbeitern.

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Madsen tritt die Nachfolge von Oberbürgermeister Roland Methling (parteilos) an. Dieser führte 14 Jahre lang die Hansestadt mit rund 210 000 Einwohnern und konnte aus Altersgründen nicht wieder antreten. Madsen trifft auf deutlich bessere Voraussetzungen als sein Amtsvorgänger im Jahr 2005. Dieser hatte die Stadt mit mehr als 200 Millionen Euro Schulden übernommen und in den vergangenen Jahren mit einem harten Sparkurs den Schuldenstand auf Null reduziert.

Madsen will Verkehrsinfrastruktur zu Priorität machen

Madsen hatte im Wahlkampf kritisiert, dass nach Methlings Amtszeit große Teile der Verkehrsinfrastruktur mit Straßen sowie Rad- und Fußwegen in teils bedenklichem Zustand seien. Er hatte angekündigt, dies neben der Digitalisierung zu einer Priorität zu machen.

Von RND/dpa

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