RKI-Präsident Wieler: “Entwicklung der Fallzahlen in Deutschland macht mir große Sorgen”

Prof. Dr. Lothar H. Wieler, Präsident des Robert-Koch-Instituts (RKI).

Prof. Dr. Lothar H. Wieler, Präsident des Robert-Koch-Instituts (RKI).

Die Gesundheitsämter in Deutschland haben nach Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) 633 neue Corona-Infektionen innerhalb eines Tages gemeldet. Seit Beginn der Corona-Krise haben sich mindestens 206.242 Menschen in Deutschland nachweislich mit dem Virus Sars-CoV-2 infiziert, wie das RKI am Dienstagmorgen meldete (Datenstand 28.7., 0.00 Uhr).

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“Wir müssen feststellen, dass wir eine zunehmende Fallzahl in Deutschland haben”, sagte RKI-Präsident Lothar Wieler auf einer Pressekonferenz am Dienstag: “Die neueste Entwicklung der Fallzahlen in Deutschland macht mir große Sorgen.” So sei die Zahl der Todesfälle zwischenzeitlich gesunken. “Diese Erfolge zeigen uns, dass wir das Virus bekämpfen können. Aber in den vergangenen Tagen sehen wir, dass die Zahlen wieder steigen. Deswegen sei auch dieses Briefing einberufen worden”, sagte Wieler. Es werde auch weiterhin anlassbezogen durchgeführt.

RKI-Chef Wieler warnt vor steigenden Fallzahlen
28.07.2020, Berlin: Der Leiter des deutschen Robert-Koch-Instituts (RKI), Lothar Wieler, spricht auf einer Pressekonferenz zur aktuellen Corona-Lage in Deutschland. Foto: Tobias Schwarz/AFP/Pool/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

In Deutschland ist die Zahl der bekannten Infektionen um 633 auf 206.242 angestiegen, wie aus Daten auf der Internetseite des Robert-Koch-Instituts hervorgeht.

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“Die Akzeptanz der Maßnahmen in Deutschland ist gesunken. Ich will noch einmal klarmachen: Wir haben es in Deutschland in der Hand, wie sich die Pandemie entwickelt”, sagte Wieler und appelliert darauf, sich weiter an die Regeln zu Abstand, Hygiene und Mundschutz zu halten. “Auch im Urlaub.”

Die Schulen in Deutschland müssen geöffnet werden – “aber unter bestimmten Regeln”, sagte Wieler. Man erwarte Konzepte, die dazu führen, dass sich Schüler in den Pausen nicht zu sehr mischen. Einheiten müssen gebildet werden, die unter sich bleiben. Der Virus breite sich aus, weil Menschen zusammenkommen.

Wieler: “Fazit: Wir sind inmitten einer weltweiten Pandemie”

Weltweit nehmen die täglich neu gemeldeten Corona-Fälle stark zu. In Europa seien die Anstiege vor allem in Osteuropa und in den Balkanländer zu beobachten, sagte Wieler. Von Japan und Australien habe man gedacht, sie hätten die Pandemie im Griff. Doch auch dort stiegen die Zahlen wieder, gibt Wieler einen Überblick. Das läge daran, dass vor allem unter jüngeren Menschen dort die Maßnahmen nicht mehr so stark befolgt werden würden.

Kurz erklärt: Corona-Tests für Reiserückkehrer

Die Bundesregierung hat eine Testpflicht für Reisende angekündigt, die aus Corona-Risikogebieten nach Deutschland zurückkehren.

Frankreich und Österreich führten wieder Maßnahmen ein. “Fazit: Wir sind inmitten einer weltweiten Pandemie”, sagte der RKI-Präsident in seinem Pressebriefing.

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In Deutschland starben nach den RKI-Angaben bislang 9122 mit dem Virus infizierte Menschen – seit dem Vortag kamen somit vier neue Todesfälle hinzu. Bis Dienstagmorgen hatten 190.800 Menschen die Infektion nach RKI-Schätzungen überstanden.

1,28; R-Wert leicht angestiegen

Die Reproduktionszahl, kurz R-Wert, lag nach RKI-Schätzungen mit Datenstand 27.7., 0.00 Uhr, in Deutschland bei 1,28 (Vortag: 1,22). Das bedeutet, dass ein Infizierter im Mittel etwas mehr als einen weiteren Menschen ansteckt. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen etwa eineinhalb Wochen zuvor ab.

Zudem gibt das RKI ein sogenanntes Sieben-Tage-R an. Es bezieht sich auf einen längeren Zeitraum und unterliegt daher weniger tagesaktuellen Schwankungen. Nach RKI-Schätzungen lag dieser Wert mit Datenstand 27.7., 0.00 Uhr, bei 1,10 (Vortag: 1,16). Er zeigt das Infektionsgeschehen von vor 8 bis 16 Tagen.

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RND/fw mit dpa

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