Grünen-Chefin Lang: Werden der Realität so schlicht nicht gerecht
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Ricarda Lang, Bundesvorsitzende der Grünen.
© Quelle: IMAGO/Political-Moments
Die Co-Chefin der Grünen, Ricarda Lang, hat „ernüchtert“ auf die Ergebnisse der Weltklimakonferenz in Ägypten reagiert. „Trotz eines starken Einsatzes der EU und der deutschen Regierung gab es keine Einigung zum Ausstieg aus allen fossilen Energien und zu klaren Reduktionszielen. Diese wären bitter nötig gewesen – als Weltgemeinschaft werden wir der Realität so schlicht nicht gerecht. Das ist ein herber Rückschlag für den 1,5-Grad-Pfad und lässt mich insgesamt ernüchtert auf das Ergebnis der Konferenz blicken“, sagte Lang dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND). Deshalb sei es jetzt umso wichtiger, dass Deutschland diese Themen weiterhin glaubwürdig und zügiger angehe.
Lang forderte eine Vorbildfunktion von Deutschland: „Wir müssen vorangehen ohne die Bremser und dabei andere Staaten mitnehmen. Wenn wir beweisen, dass der Ausstieg aus fossilen Energien und die Einhaltung der Klimaziele hierzulande möglich sind, können wir zukünftig auch international noch überzeugender auftreten.“
Lang lobt Baerbock: enormer Einsatz
Trotz der aus ihrer Sicht enttäuschenden Ergebnisse lobte Lang die Rolle ihrer Parteifreundin, Außenministerin Annalena Baerbock. Es sei gut, dass man bei der wichtigen Frage zum Ausgleich von Schäden und Verlusten mit der Einrichtung eines Fonds entscheidend vorangekommen sei. „Diesen wichtigen Schritt für die Klimagerechtigkeit verdanken wir auch dem enormen Einsatz von Annalena Baerbock und Staatssekretärin Jennifer Morgan.“ Dieser Fortschritt sei absolut notwendig, um zukünftig neue internationale Allianzen zu schmieden.
Lang betonte die Bedeutung dieser internationalen Allianzen mit Verweis auf die Rolle Chinas. China trete bei den Verhandlungen zu Klimaschäden als Entwicklungsland auf, blockiere aber an anderen Stellen die Umsetzung des Pariser Klimaabkommens. „Die einfache Unterteilung in Nord und Süd geht hier nicht mehr auf“, sagte Lang.
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„Und wir werden diese Allianzen brauchen, um die riesigen Herausforderungen anzugehen, die auf dieser COP nicht gelöst wurden: Wie wir die Klimaschäden der Zukunft verhindern“, erklärte die Grünen-Chefin weiter.