Umstrittene Weltmeisterschaft

WM-Boykott? Ricarda Lang macht für Turnier in Katar „ganz sicher keine Ausnahme“

Die Bundesvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen Ricarda Lang.

Die Bundesvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen Ricarda Lang.

Die ganze Welt schaut auf Katar - das allerdings nicht allerorten ohne Argwohn: In nur wenigen Tagen beginnt im Wüstenemirat die Fußball-Weltmeisterschaft. Das Eröffnungsspiel bestreiten am Sonntag das WM-Gastgeberland und Ecuador.

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Dass die Vorfreude auf das sportliche Großereignis durch viele Negativschlagzeilen rund um Themen wie Korruption und Menschenrechtsverletzungen getrübt ist, beschäftigt auch Ricarda Lang. In einem Interview für die Rubrik „ntv Frühstart“ betonte die Grünen-Co-Vorsitzende am Rande der UN-Klimakonferenz COP27 in Ägypten, dass sie weder zum Turnier reisen, noch die Spiele im Fernsehen verfolgen werde.

Ricarda Lang: „Müssen weiter an der Seite der Menschen in Katar bleiben“

„Ich muss zugeben, dass ich sehr selten WMs verfolge, und da werde ich ganz sicher jetzt keine Ausnahme für genau diese hier machen“, bekräftigte Lang. Des Weiteren forderte sie mit Nachdruck, dass sportliche Großveranstaltungen zukünftig nicht mehr an Orten stattfinden dürften, an denen „Menschenrechte mit Füßen getreten werden“.

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Ob Bundeskanzler Olaf Scholz oder Bundesinnenministerin Nancy Faeser zur WM reisen sollen, wollte sie nicht bewerten. Wichtig sei ihr vielmehr, dass auch nach dem Turnier die Aufmerksamkeit für den politischen Reformprozess im Emirat nicht versiege. „Wir müssen weiter an der Seite der Menschen in Katar bleiben. Wir müssen den Fokus weiter darauf lenken.“

Ricarda Lang: Beim Klimaschutz „Finger in die Wunde“ legen

Kritisch blickt Ricarda Lang auch auf die Menschenrechtslage in Ägypten, wo die Politikerin an der UN-Klimakonferenz teilnimmt. „Wir sehen, dass es hier immer wieder zu starken Menschenrechts-Einschränkungen kommt“, monierte sie im Gespräch mit dem Nachrichtensender, „das sehen wir an der immer noch bestehenden Inhaftierung von Alaa Abd el-Fattah, einem Journalisten und Oppositionellen. Der muss aus meiner Sicht sofort freigelassen werden.“ Es sei im Land in den letzten Tagen zu „willkürlichen Verhaftungen“ gekommen.

Aus diesem Grund sollte man die COP27 nicht nur für den Klimaschutz, sondern auch für den Fokus auf Menschenrechte nutzen: „Wir werden beim Klimaschutz auch mit den Staaten zusammenarbeiten müssen, die keine weiße Weste haben.“ Aber gerade bei dieser Thematik müsse man den „Finger in die Wunde“ legen. Zudem müsse man die ägyptische Bevölkerung unterstützen, weil es für sie derzeit keine gefahrlose Möglichkeit gebe, zu demonstrieren. „Gestern hatten wir eine Situation, wo die Menschen auf dem Weg zu einem Demonstrationsort Schlange stehen und ihren Reisepass zeigen mussten“, sagte Lang.

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RND/Teleschau

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