Beratungsstellen zählten für 2019 täglich fünf rechtsextreme Angriffe

"Wir klagen nicht. Wir kämpfen" steht auf dem T-Shirt eines Teilnehmers der Neonazi-Demonstration. (Archivbild)

"Wir klagen nicht. Wir kämpfen" steht auf dem T-Shirt eines Teilnehmers der Neonazi-Demonstration. (Archivbild)

Berlin, Düsseldorf. Die Beratungsstellen für Opfer rechter Gewalt haben im vergangenen Jahr in acht Bundesländern 1.347 rechtsextrem, rassistisch oder antisemitisch motivierte Angriffe gezählt.

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Das seien im Durchschnitt mindestens fünf Angriffe täglich, sagte die Geschäftsführerin der Opferperspektive Brandenburg, Judith Porath, am Dienstag in Berlin. Dies sei zwar ein Rückgang um zehn Prozent, ergänzte Porath. Die Bedrohungslage durch Rechtsextremismus und Rechtsterrorismus habe sich aber verschärft.

Sie verwies dabei unter anderem auf die drei Todesopfer rechter Anschläge - den Kasseler Regierungspräsidenten Walter Lübcke und die beiden Opfer des Attentäters, der im Oktober 2019 die Synagoge in Halle angegriffen hatte.

Bei 80 Prozent der rechtsextremen Angriffe handele es sich um Körperverletzung, erklärte Porath, die auch Vorstandsmitglied des Verbandes der Beratungsstellen ist. Zwei Drittel aller rechten Gewalttaten seien rassistisch motiviert.

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Warum nur acht Bundesländer?

Die Statistik der Beratungsstellen listet nur Taten in den Bundesländern auf, in denen ein unabhängiges Monitoring durch Organisationen stattfindet. Das ist in Brandenburg, Berlin, Thüringen, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Mecklenburg-Vorpommern, Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein der Fall.

Die offizielle Statistik politisch motivierter Kriminalität des Bundeskriminalamtes listete 2018 insgesamt 1156 Gewalttaten von Rechtsextremisten auf, davon 1000 Körperverletzungen, eine vollendete und sechs versuchte Tötungen. 871 rechtsextrem motivierte Gewalttaten wurden der sogenannten Hasskriminalität zugeordnet.

Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) wollte am Dienstag die Statistik für 2019 vorstellen. Der Termin wurde aber kurzfristig abgesagt. Laut Medienberichten vom Wochenende hat die politisch motivierte Kriminalität im vergangenen Jahr zugenommen.

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RND/epd

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