Razzia bei Nachrichtenseite: 13 Personen in Belarus inhaftiert

Über die Proteste der Oppostion in Belarus berichtete das Nachrichtenportal Tut.by umfangreich (Archivbild).

Über die Proteste der Oppostion in Belarus berichtete das Nachrichtenportal Tut.by umfangreich (Archivbild).

Kiew. 13 Personen befinden sich nach einer Razzia bei einer viel genutzten Nachrichtenseite in Belarus nach Angaben des örtlichen Journalistenverbands weiter in Gewahrsam. Die Behörden hatten am Dienstag die Nachrichtenseite Tut.by gesperrt. Außerdem seien die Redaktionsräume sowie Wohnungen mehrerer Mitarbeiter durchsucht worden, berichtete der belarussische Journalistenverband.

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Die Nachrichtenseite hatte ausführlich über die Proteste gegen den belarussischen, autoritär regierenden Machthaber Alexander Lukaschenko berichtet. Die Sperrung der Seite wurde damit begründet, dass sie Inhalte im Auftrag der Stiftung BYSOL verbreitet und damit gegen Mediengesetze verstoßen habe.

Belarus: Haftstrafen gegen zwei Journalistinnen verhängt
18.02.2021, Belarus, Minsk: Katerina Bachwalowa (r) und Daria Tschulzowa, Journalistinnen aus Belarus, stehen in einem Gerichtssaal innerhalb eines K��figs. Weil sie ��ber Proteste in Belarus (Wei��russland) gegen den Machthaber Alexander Lukaschenko berichtet haben, sind zwei Journalistinnen zu zwei Jahren Haft verurteilt worden. Foto: Uncredited/AP/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

Sie hatten von ihrer Wohnung aus die Proteste nach den Präsidentenwahlen live gefilmt und kommentiert.

Die Stiftung, die sich für Opfer politischer Unterdrückung einsetzt, sei nicht offiziell registriert worden, hieß es. Außerdem wurden die Betreiber von Tut.by der Steuerhinterziehung beschuldigt und strafrechtliche Ermittlungen gegen mehrere Führungskräfte eingeleitet. Teilweise drohen ihnen dadurch bis zu sieben Jahre Haft.

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„Behörden verstärken Unterdrückung gegen Journalisten“

„Die Zerstörung von Tut.by bedeutet, dass Millionen von Belarussen keinen Zugang zu objektiven Nachrichten haben, und zeigt, dass die Behörden die Unterdrückungen gegen Journalisten verstärken, die sich gegen den staatlichen Propagandaapparat erheben“, teilte Barys Harezki vom Journalistenverband mit.

Nach den Razzien seien elf Mitarbeiter von Tut.by und zwei Personen von Unternehmen mit Verbindungen zur Nachrichtenseite festgenommen worden, teilte der Journalistenverband am Mittwoch mit. Die Behörden durchsuchten am Mittwoch die Wohnung des ausgezeichneten Journalisten Jahor Martinowitsch und dessen Frau Adaria Huschtyn.

Martinowitsch ist Chefredakteur der unabhängigen Online-Zeitung „Nascha Niwa“. Huschtyn arbeitet für Tut.by. Zunächst war unklar, ob die Durchsuchung etwas mit dem Fall gegen Tut.by zu tun hatte.

RND/AP

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