Polizeigewalt: Esken sieht latenten Rassismus auch bei deutschen Sicherheitskräften
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SPD-Chefin Saskia Esken ist sich sicher, dass bei der Polizei vermehrt rassistische Tendenzen erkennbar sind. Sie schlägt ein unabhängige Kontrollstelle für etwaige Beschwerden vor.
© Quelle: imago images/Future Image/dpa/RND Montage Behrens
Berlin. SPD-Chefin Saskia Esken sieht auch bei deutschen Sicherheitskräften einen latenten Rassismus. “Zigtausende Demonstranten in aller Welt stehen auf, weil der gewaltsame Tod von George Floyd durch einen Polizeieinsatz in den USA kein Einzelfall ist. Deutsche Demonstranten schauen aber auch auf die Verhältnisse vor der eigenen Haustür: Auch in Deutschland gibt es latenten Rassismus in den Reihen der Sicherheitskräfte, die durch Maßnahmen der Inneren Führung erkannt und bekämpft werden müssen”, sagte sie den Zeitungen der Funke Mediengruppe am Montag. Dabei stehe die große Mehrheit der Polizeibediensteten solchen Tendenzen sehr kritisch gegenüber und leide unter dem potenziellen Vertrauensverlust, der sich daraus ergebe.
Bei Protesten in Bristol: Sklavenhändler-Statue vom Sockel geholt
Bei Anti-Rassismus-Protesten im englischen Bristol haben Demonstranten die Statue eines Sklavenhändlers von einem Sockel geholt und ins Hafenbecken geworfen.
Forderung nach unabhängige Kontrollstelle
Bei der Aufarbeitung von Fällen ungerechtfertigter Polizeigewalt dürfe nicht der Eindruck entstehen, der polizeiliche Korpsgeist spiele eine größere Rolle als die Rechte von Bürgerinnen und Bürgern. "Deshalb muss eine unabhängige Stelle mit der Bearbeitung solcher Beschwerden betraut werden."
RND/dpa