Quartett, Schach oder Panzerpoker?
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Ein Kampfpanzer Leopard 2 schießt während einer Bundeswehrübung.
© Quelle: Peter Steffen/dpa
Guten Morgen, liebe Leserinnen und Leser,
wer einen neuen Job anfängt, muss auch viele Dinge neu lernen. Neue Kollegen und Kolleginnen, neue Abläufe, neue Besonderheiten – womit man die ersten Tage in so einer Situation nun eben normalerweise verbringt. Erst mal ankommen … Für Boris Pistorius gilt das in diesen Tagen nicht. Der neue Verteidigungsminister muss gleich loslegen. Nach seiner Vereidigung gestern geht es für Pistorius heute nach Ramstein. Zeit, erst mal den neuen Schreibtisch einzurichten, bleibt da nicht.
Stattdessen muss sich Pistorius in kürzester Zeit viel Fachwissen aneignen. Zum Beispiel: Was unterscheidet eigentlich einen US-amerikanischen M1-Abrams-Panzer vom britischen Kampfpanzer Challenger 2 und vom deutschen Leopard 2? Die Antwort darauf wussten bis vor einigen Monaten wahrscheinlich nur Fachleute aus dem Kopf – und vielleicht ein paar begeisterte Quartettspielerinnen und ‑spieler. Doch während die Spielregeln beim Quartett überschaubar sind, lässt sich die Panzerdebatte inzwischen besser mit einem deutlich komplizierteren Schachspiel vergleichen.
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Der neue Verteidigungsminister Boris Pistorius und der US-Verteidigungsminister Lloyd Austin.
© Quelle: IMAGO/Emmanuele Contini
Diplomatisches Wirrwarr
Vor dem Treffen der Verteidigungsminister in Ramstein stellt sich das diplomatische Wirrwarr wie folgt dar: Großbritannien liefert den Kampfpanzer Challenger 2 an die Ukraine. Deutschland, soweit die aktuelle Linie von Bundeskanzler Olaf Scholz, will aber nur nachziehen, wenn wiederum die USA ihre Abrams-Kampfpanzer zur Verfügung stellen.
In dieser Situation sind nun verschiedene „Schachzüge“ möglich, wie mein Kollege Sven Christian Schulz beschreibt: Die Ukraine könnte zum Beispiel die USA dazu bewegen, bloß eine Handvoll von Abrams zu liefern. „Eine solche Lieferung hätte vor allem symbolischen Wert“, erklärt Schulz. Sie könnte aber „Deutschlands Entscheidungsspielraum beim Leopard-Panzer endgültig auf null drücken“. Expertinnen und Experten glauben, dass der US-Panzer für die Ukraine erst einmal viele Herausforderungen statt praktischen Nutzen bringt. Einfacher und langfristig sinnvoller sei es, wenn Deutschland die Lieferung von Leopard-Panzern erlaube. Ob man in Ramstein zu einem Ergebnis kommen wird?
So oder so: Förderlich für das Image von Olaf Scholz waren die vergangenen Tage nicht. „Der Bundeskanzler lässt national und international immer wieder den Eindruck entstehen, als sei er ein Großmeister der Zögerlichkeit“, kommentiert RND-Chefredakteurin Eva Quadbeck. Und das, obwohl Deutschland zu den größten Waffenlieferanten und Geldgebern für die Ukraine gehört. Schuld daran, so Quadbeck, sei unter anderem die „minimalistische Kommunikation“ des Kanzlers. „Der bisherige deutsche Kurs in der westlichen Allianz für die Ukraine war im Stil oft missverständlich und holperig, in der Sache aber richtig.“
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Zitat des Tages
Wir sind gerade in Davos, wo im Grunde die Menschen die Zerstörung des Planeten anfeuern.
Greta Thunberg,
Klimaaktivistin, über das Weltwirtschaftsforum in Davos
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In der „camera roll“: Im Urlaub, daheim vor dem Spiegel – und auch gern mal in unpassenden Situationen aufgenommen. Kein Smartphonealbum, in dem sich nicht zahlreiche Selfies finden. Die Selbstporträts sind zwar etabliert, aber nicht breit akzeptiert. Warum, erklärt die Selfieforscherin Kristina Steimer (+).
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Rot lackierte Nägel – sie brachten die Iranerin Arezoo als 16-jähriges Mädchen in Sittenhaft. Inzwischen lebt sie in Deutschland, kann hier ein unabhängiges Leben führen. Sie und drei weitere junge Iranerinnen berichten sie der „Ostsee-Zeitung“, wie sie unter dem Mullahregime in ihrer Heimat gelebt haben (+).
Termine des Tages
Berlin: Die Internationale Grüne Woche beginnt. Nach Einschränkungen durch die Corona-Pandemie 2021 und 2022 kehrt die Grüne Woche wieder in die Berliner Messehallen zurück. Es ist die weltgrößte Messe für Ernährung, Landwirtschaft und Gartenbau.
Bundestag: Die Abgeordneten debattieren heute unter anderem über den Fachkräftemangel, Arzneimittel und die Menschenrechtspolitik der Bundesregierung.
Was heute wichtig wird: die Streif
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Im Ski-alpin-Weltcup steigt heute ein richtiger Klassiker: Für die Abfahrtsherren geht es ab 11.30 Uhr die legendäre Streif in Kitzbühel hinunter. Für Deutschland startet unter anderem Thomas Dreßen, der das Rennen 2018 für sich entscheiden konnte.
© Quelle: picture alliance / EXPA / APA / picturedesk.com
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Ihre Anna Schughart
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