Jahreswechsel in Kriegszeiten

Putins Neujahrsrede: „Der Westen hat gelogen, was den Frieden angeht“

Russlands Präsident Wladimir Putin (Archivbild)

Russlands Präsident Wladimir Putin (Archivbild)

Moskau. Der russische Präsident Wladimir Putin hat seine Neujahrsansprache in Kriegszeiten diesmal umgeben von Soldaten aufzeichnen lassen. „Es war ein Jahr schwerer, notwendiger Entscheidungen, wichtiger Schritte zum Erhalt der vollen Souveränität Russlands und mit einer gewaltigen Konsolidierung in unserer Gesellschaft“, sagte Putin in der am Samstag ausgestrahlten Rede, die etwa auf der fernöstlichen Halbinsel Kamtschatka schon zu sehen war. Dort hatte am Nachmittag deutscher Zeit - bei elf Stunden Zeitunterschied - schon das Jahr 2023 begonnen. Am Samstag beschoss Russland die Ukraine wieder mit Raketen.

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Zugleich warf der Kremlchef dem Westen „Lügen“ vor. „Die westlichen Eliten haben uns allen jahrelang heuchlerisch ihre friedlichen Absichten versichert, darunter zur Lösung des schwersten Konflikts im Donbass“, sagte Putin. Er hatte sich schon unlängst auf Aussagen von Ex-Kanzlerin Angela Merkel bezogen, die in einem Interview erklärt hatte, der Friedensplan für den Donbass sei auch geschlossen worden mit dem Ziel, die Ukraine stärker zu machen. „Der Westen hat gelogen, was den Frieden angeht, und sich auf eine Aggression vorbereitet. Und er schämt sich heute nicht einmal mehr, das offen zuzugeben.“

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Putin ruft Soldaten zum Durchhalten auf

Die Ukraine und ihre Bevölkerung würden benutzt, um Russland zu zerstören, behauptete Putin einmal mehr. „Wir haben das niemals und niemandem erlaubt - und werden das auch künftig nicht zulassen“, sagte er in einem autoritären, kämpferischen Ton. Russland habe sich gegen den Druck des Westens, der bereits seit 2014 Sanktionen erlasse, behauptet und einen Kollaps der Wirtschaft abgewendet. „In diesem Jahr wurde uns ein echter Sanktionskrieg erklärt. Diejenigen, die ihn anzettelten, haben eine volle Zerstörung unserer Industrie, Finanzen und des Transportwesens erwartet. Das ist nicht eingetreten“, sagte Putin.

Nach Kremlangaben vom Samstag besuchte der 70-Jährige den südlichen Militärbezirk, um sich mit den Kommandierenden und Soldaten zu unterhalten. Er rief sie auf, vorwärts zu gehen und zu kämpfen. Zugleich räumte er ein, dass noch viel zu tun sei - auch mit Blick auf die Ausstattung der Armee mit modernen Waffen.

Russland greift Ukraine massiv mit Raketen an
31.12.2022, Ukraine, Kiew: Polizisten stehen vor einem durch Beschuss beschädigten Hotel. Mit seinen Raketenangriffen auf das Energienetz der Ukraine schadet Russland nach Darstellung der ukrainischen Staatsführung letztlich auch sich selbst und seinen Bürgern. Foto: Efrem Lukatsky/AP/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

Kurz vor den Neujahrsfeierlichkeiten hat Russland die Ukraine erneut mit Dutzenden von Marschflugkörpern und Raketen angegriffen.

HANDOUT - 21.09.2022, Ukraine, Tschernihiw: Auf diesem Bild der Pressestelle des ukrainischen Sicherheitsdienstes lächeln ukrainische Soldaten, die im Rahmen eines Gefangenenaustauschs zwischen Russland und der Ukraine freigelassen wurden, in der Nähe von Tschernihiw, Ukraine. Die Ukraine kündigte am frühen Donnerstag einen viel beachteten Gefangenenaustausch an, der den Höhepunkt der monatelangen Bemühungen um die Freilassung vieler ukrainischer Kämpfer darstellt, die während der langen russischen Belagerung ein Stahlwerk in Mariupol verteidigt hatten. Foto: Uncredited/Ukrainian Security service Press Office via AP/dpa - ACHTUNG: Nur zur redaktionellen Verwendung und nur mit vollständiger Nennung des vorstehenden Credits +++ dpa-Bildfunk +++

Selenskyj-Beraterin: „In der Ukraine gelten derzeit 15.000 Menschen als vermisst“

In der Ukraine gelten seit Kriegsbeginn 15.000 Menschen als vermisst. Als Ombudsfrau für die Rechte von Soldatinnen und Soldaten hilft Alona Verbytska den Angehörigen bei der Suche.

In den vergangenen Jahren war Putin bei der Neujahrsansprache stets vor dem Kreml zu sehen. Er dankte den Militärs für ihren Einsatz im Kriegsgebiet und erhob ein Glas Sekt auf ihre Gesundheit, wie das Staatsfernsehen zeigte. Putin wurde vom Verteidigungsminister Sergej Schoigu und Generalstabschef Waleri Gerassimow begleitet bei dem Besuch, bei dem auch zahlreiche Militärorden verliehen wurden.

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RND/dpa

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