Was Putins Krieg für den Klimaschutz bedeutet
:format(webp)/cloudfront-eu-central-1.images.arcpublishing.com/madsack/ZYMDBTSW25GLBAICMGOLGSVQQE.jpg)
Unter Beschuss: Rauch und Flammen steigen aus einem Wohnhaus in Mariupol auf, nachdem es von einem Panzer der russischen Armee beschossen worden ist. Der Krieg in der Ukraine wirft auch den Kampf gegen den Klimawandel zurück.
© Quelle: Evgeniy Maloletka/AP/dpa
Hannover. Mit Putins Angriffskrieg auf die Ukraine erlebt die Weltgemeinschaft gerade ihre nächste große Krise. Während Menschen fliehen und sterben, hat der Krieg auch spürbare Auswirkungen auf die deutsche Energieversorgung und die internationale Klimapolitik. Wie Krieg und Klima miteinander zusammenhängen, ist Thema der neuen Podcastausgabe „Klima und wir“ vom RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND).
„Wir zahlen jetzt den Preis der verschleppten Energiewende“, meint die Energieökonomin Claudia Kemfert vom Deutschen Institut für Wirtschaft (DIW). Kemfert erläutert, wie abhängig wir von fossiler Energie aus Russland sind, mit der Präsident Wladimir Putin seinen völkerrechtswidrigen Krieg finanziert – und wie wir uns daraus befreien können. „Jegliche Maßnahmen zum Energiesparen, die wir sofort nutzen können, sowie der massive Ausbau der Erneuerbaren bringen uns weiter“, sagt sie.
Podcast „Klima und wir“: hier anhören
An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt von Spotify Ltd., der den Artikel ergänzt. Sie können ihn sich mit einem Klick anzeigen lassen.
Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr dazu in unseren Datenschutzhinweisen.
Astrid Sahm, Osteuropa- und Klimaexpertin von der Stiftung Wissenschaft und Politik, erzählt, wie sich der Krieg gegen die Ukraine auf die Umwelt auswirkt. „Wir sehen fast täglich Bilder von Öltanks, Gasleitungen und mehr, die von Bomben und Raketenangriffen getroffen werden.“ Brände setzten Schadstoffe frei.
In einigen Regionen würden durch die Kampfhandlungen zudem Kohlebergwerke geflutet, was zu verseuchtem Grundwasser und Trinkwasserproblemen führe. Auch die Stabilität des Bodens sei beeinträchtigt, wodurch Häuser und Infrastruktur gefährdet seien. Atomkraftwerke als Teil der Kriegshandlungen schafften zusätzliche Risikofaktoren, so die Forscherin.
Gysi mit klarer Botschaft an russische Bevölkerung: „Ächten Sie diesen Krieg“
Damit positioniert sich der Bundestagsabgeordnete deutlich. Die Rede hatte Gysi extra in russischer Sprache aufgenommen.
© Quelle: Reuters
Klimadiplomatie in der Krise
Die Vereinten Nationen sieht Sahm seit Putins Invasion in einer großen Krise: „Internationale Regeln und Absprachen gelten viel weniger.“ Hinzu komme: Je mehr Regionen mit Krieg belastet seien, umso schwieriger werde es, Lösungen zu finden – besonders in der globalen Klimapolitik.
„Ich habe auch keine zündende Idee, wie wir wieder zu mehr Vertrauen und Regeln kommen können. Es bleibt uns nicht viel übrig, als selbst so konsequent wie möglich voranzugehen.“ Auch die hiesige Politik sei in der Vergangenheit nicht konsequent genug gewesen, was die Einhaltung der Klimaziele angehe. „Das trägt natürlich auch dazu bei, dass andere sich nicht bemüßigt fühlen, sich an Abkommen zu halten.“
Ob die Welt unter diesen Voraussetzungen das 1,5-Grad-Ziel noch einhalten kann? Das und wie Russland selbst vom Klimawandel betroffen ist, hören Sie in der aktuellen Episode „Klima und wir“ – überall wo es Podcasts gibt.
Klima und wir – alle zwei Wochen neu
Im RND-Podcast „Klima und wir – Wegweiser in eine nachhaltige Zukunft“ fragt Moderator Maximilian Arnhold nach, was die ökologische Krise für unser Zusammenleben bedeutet. Alle zwei Wochen immer dienstags gibt’s eine neue Folge.
Sie haben Ideen und Feedback für uns? Schreiben Sie eine E‑Mail an klimaundwir@rnd.de und folgen Sie uns auf Instagram: @klimaundwir.