Putin und Xi: Händeschütteln gegen den Rest der Welt
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Autokraten unter sich: Xi Jinping trifft Wladimir Putin.
© Quelle: picture alliance / ASSOCIATED PRESS
Guten Morgen, liebe Leserinnen und Leser,
neulich lief Wladimir Putin durch Mariupol. Angeblich. Denn ob die von der russischen Propaganda verbreiteten Bilder tatsächlich den echten Despoten zeigen, ist unklar. Der ein oder andere Fachmann äußert Zweifel und vermutet, dass ein Doppelgänger durch die besetzten Gebiete gereist ist.
Denn eigentlich gilt der Mann im Kreml als derart vorsichtig, dass er niemanden mehr nah an sich heranlässt – Sie erinnern sich vermutlich noch an den langen Tisch, mit dem Putin gern Gesprächspartner einschüchtert und auf Distanz hält.
Erstaunliche Nähe lässt Putin derzeit allerdings zu einem befreundeten Autokraten aus dem noch ferneren Osten zu: Dem chinesischen Präsidenten Xi Jinping schüttelte Putin gestern sogar die Hand. Kein Wunder, kam der Gast aus dem Riesenreich doch mit vielen lobenden Worten in den Kreml. „Sehr geehrter Herr Putin, ich kenne Sie immer als meinen teuren Freund und nenne sie auch so.“
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Putins Normaldistanz: Ein Treffen mit UN-Generalsekretär António Guterres.
© Quelle: Vladimir Astapkovich/Pool Sputni
Noch viel beunruhigender klingen Xis weniger persönlichen Worte: China und Russland seien große Nachbarstaaten. „Tatsächlich haben unsere Länder viele ähnliche oder gleichermaßen wichtige Ziele.“ Lobend hob er Putins „starke Führerschaft“ hervor, dieser habe „sehr große Erfolge gemacht beim Aufblühen des Landes“.
Nur zur Erinnerung: Vor wenigen Wochen und Monaten gab es noch zarte Hoffnung, China könne Teil der Lösung des Krieges sein. Davon war zum Start von Xis Visite nichts zu spüren. Es bahne sich eine zweite gigantische Fehleinschätzung an, kommentiert RND-Chefautor Matthias Koch: „Indem Xi und Putin einander trotz alledem die Hände schütteln, zeigen beide, wie herzlich egal ihnen der Rest der Welt ist.“
Zum russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine sagte Xi öffentlich übrigens kein direktes Wort. Hinter verschlossener Tür dürfte sich das geändert haben. Kremlsprecher Dmitri Peskow kündigte an, Putin werde Xi bei einem Abendessen die Sicht Moskaus auf den Konflikt in der Ukraine ausführlich erläutern. Gespräche zu anderen Themen soll es dann heute geben. Auch morgen weilt Xi noch in Moskau.
Eigentlich Zeit genug, dem Gast aus China auch ein paar von Putins Doppelgängern vorzustellen.
Wir wünschen Ihnen einen guten Start in diesen Tag,
Ihr Christian Palm
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Wir müssen anfangen, uns ernsthaft mit der Welt hinter 1,5 Grad zu beschäftigen, weil wir darauf zusteuern.
Oliver Geden,
Mitautor des IPCC-Klimareports
Lesen Sie hier die wichtigsten Erkenntnisse aus dem neuen Weltklimabericht.
Wer heute wichtig wird
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Heute ist der internationale Tag des Waldes. Auch in Deutschland und der EU schrumpfen die Wälder immer weiter. Laut einem WWF-Report ist die EU für 16 Prozent der globalen Tropenwaldabholzung und Naturzerstörung verantwortlich – einzig China liegt noch davor. Als Reaktion auf die globale Waldvernichtung hat die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen 1971 den 21. März als Thementag empfohlen.
© Quelle: Sebastian Gollnow/dpa
Termine des Tages
11 Uhr: Bekanntgabe der Gewinnerinnen und Gewinner der Grimmepreise.
Unabhängiger Untersuchungsbericht über Sexismus und Rassismus in der Londoner Polizei.
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Spezielle Therapietiere sollen auffälligen Kindern und Jugendlichen dabei helfen, zurück in einen geregelten Alltag zu finden – so auch die eines Alpakahofs in der Nähe Rostocks. Hier lernen sogenannte Systemsprenger Struktur und Verantwortung im Alltag. Wie das funktioniert und wieso sich Alpakas für diese Behandlung optimal eignen, beschreibt die „Ostsee-Zeitung“ (+).
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