Prozess um Halle-Attentat: Gemeinde und Rabbi als Nebenkläger

Stephan B. auf dem Weg zum Haftrichter (Archivfoto).

Stephan B. auf dem Weg zum Haftrichter (Archivfoto).

Halle (Saale). Der Prozess gegen den Attentäter von Halle, Stephan B. (27), könnte im Frühjahr 2020 in Magdeburg beginnen. Wie die „Bild“-Zeitung meldet, wurde in der Landeshauptstadt der größte Gerichtssaal in Sachsen-Anhalt für den Prozess reserviert. B. sitzt seit dem 11. Oktober im Roten Ochsen in Halle in Untersuchungshaft.

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B. hatte am höchsten jüdischen Feiertag Jom Kippur am 9. Oktober versucht, in die Synagoge in Halle einzudringen und mit selbst gebauten Waffen ein Blutbad anzurichten. Doch er schaffte es nicht, die verschlossene Tür aufzusprengen. B. erschoss vor der Synagoge die 40-jährige Jana L., später in einem Dönerimbiss den 20-jährigen Kevin S.

Täter von Halle gesteht rechtsextremistisches Motiv

Der Todesschütze von Halle hat die Tat gestanden und auch ein rechtsextremistisches, antisemitisches Motiv bestätigt.

Beim Prozess wird mit einer großen Anzahl von Nebenklägern gerechnet. Neben den Hinterbliebenen der Opfer und den Personen, die B. auf seiner Flucht verletzte, kommen vor allem die 51 Gläubigen infrage, die zur Tatzeit in der Synagoge beteten. Gemeindevorsitzender Max Privorozki sagte dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND): „Ja, ich habe einen Anwalt beauftragt, mich als Nebenkläger zu vertreten.“

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Auch der Rabbiner Jeremy Borovitz aus Brooklyn (USA), der mit Familie und Freunden als Gast an den Feierlichkeiten in der Synagoge teilnahm, plant, sich der Nebenklage anzuschließen: „Einige aus unserer Gruppe wollen das tun, und ich fühle mich als Rabbiner verantwortlich, ebenfalls dabei zu sein“, sagte er dem RND.

Der Generalbundesanwalt in Karlsruhe bereitet die Anklage gegen Stephan B. vor. Ob der Attentäter auch wegen versuchten Mordes an den Betenden in der Synagoge angeklagt wird, ist noch unklar.


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