Polen: Tausende marschieren bei rechtsextremer Demonstration
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Menschen nehmen in Warschau an einem Marsch teil, der von rechten Aktivisten organisiert wurde.
© Quelle: Attila Husejnow/SOPA Images/Grzegorz Banaszak/ZUMA Wire/dpa/Montage RND
Warschau. In Warschau haben Tausende Menschen am sogenannten „Unabhängigkeitsmarsch“ teilgenommen, den rechte Nationalisten ohne offizielle Unterstützung der nationalkonservativen Regierung und des Präsidenten organisierten. Vor 101 Jahren erlangte Polen seine Unabhängigkeit. Die Polizei verhinderte Zusammenstöße mit antifaschistischen Gegendemonstranten.
Im Unterschied zu früheren Jahren wurden zunächst auch keine rassistischen Parolen seitens der Teilnehmer des „Unabhängigkeitsmarsches“ gemeldet. „Spiegel Online“ und „SZ.de“ berichten jedoch, einige Teilnehmer hätten Parolen wie „Gott, Ehre und Vaterland“ oder „Nein zur Europäischen Union“ skandiert.
Präsident Duda ruft zu nationaler Einheit auf
„Wir müssen zu unseren Wurzeln zurückkehren. Unsere Welt hat Gott und das Christentum verlassen“, wird zudem Robert Bakiewicz, ein Organisator der Veranstaltung, bei beiden Medien zitiert. „Wir werden sterben, wenn die Nationen Westeuropas im Sterben liegen.“
Staatspräsident Andrzej Duda rief am Mittag in einer Festrede zur nationalen Einheit auf: „Wir alle sind Polen und haben gemeinsame polnische Aufgaben!“ Der 11. November ist polnischer Nationalfeiertag. An diesem Tag gedenkt das Land der Wiedererlangung seiner Unabhängigkeit am Ende des Ersten Weltkriegs 1918. Davor war Polen 123 Jahre lang unter seinen Nachbarländern Russland, Österreich-Ungarn und Preußen (später Deutsches Reich) aufgeteilt gewesen.
RND/dpa/cz