Proteste in Peru: Polizist verbrennt bei lebendigem Leib
:format(webp)/cloudfront-eu-central-1.images.arcpublishing.com/madsack/CWLUNUYMXZFEJFYXZOAJRMJA5Q.jpeg)
Ein Polizist ist bei Protesten in Peru in seinem Streifenwagen verbrannt. (Archivbild)
© Quelle: Martin Mejia/AP/dpa
Lima. In Peru ist ein Polizist nach Behördenangaben von regierungskritischen Demonstranten attackiert und bei lebendigem Leibe verbrannt worden. Der 29-jährige Beamte habe gemeinsam mit einem Kollegen in der Stadt Juliaca nahe der Grenze zu Bolivien am Montagabend (Ortszeit) Streifendienst versehen, als ein Mob die beiden angegriffen habe, hieß es in Polizeiberichten vom Dienstag. Die Menge habe später den Streifenwagen angezündet, in dem einer der Polizisten gesessen habe.
Ministerpräsident Alberto Otárola bestätigte die Tragödie in einer Parlamentssitzung. Zum Tatort geeilte Polizisten hätten einen der Beamten vorgefunden, der verprügelt und gefesselt worden sei. Sein Kollege sei bereits tot gewesen, sagte Otárola. „Er wurde bei lebendigem Leib in seinem Streifenwagen verbrannt.“
Regierung verhängt Ausgangssperre
Der Regierungschef verhängte eine dreitägige Ausgangssperre von 20.00 bis 4.00 Uhr (Ortszeit) in der Region Punto, wo sich die Attacke zutrug.
Seit der Absetzung von Pedro Castillo als Staatschef im Dezember wird Peru von Unruhen erschüttert. Nach Angaben des Büros des Ombudsmanns des Landes kamen inzwischen 39 Zivilisten bei Zusammenstößen mit Sicherheitskräften ums Leben, sieben weitere starben bei Unfällen in Zusammenhang mit den Ausschreitungen.
Castillo hatte versucht, das Parlament aufzulösen und per Dekret zu regieren, um einem Amtsenthebungsverfahren zuvorzukommen. Daraufhin setzte ihn Parlament ab. Castillo wurde verhaftet, ihm wird eine Verletzung der verfassungsgemäßen Ordnung und Rebellion zur Last gelegt.
RND/AP