Bei Personalausfall wegen Omikron: Einzelhandel will nächtliche Lieferungen und Sonntagsfahrten

Um mögliche Personalengpässen entgegenzuwirken, fordert der Handelsverband Deutschland (HDE), dass Lkw auch am Sonntag fahren dürfen.

Um mögliche Personalengpässen entgegenzuwirken, fordert der Handelsverband Deutschland (HDE), dass Lkw auch am Sonntag fahren dürfen.

Berlin. Angesichts der steigenden Corona-Infektionszahlen fordert der Handelsverband Deutschland (HDE), das nächtliche Anlieferverbot für Lkw aufzuheben. „Die nächtlichen Einfahrverbote für Lkw in viele Städten beziehungsweise Zentren stehen einer Belieferung der Filialen des Handels entgegen“, sagte Hauptgeschäftsführer Stefan Genth dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND). „Daher sollten diese nächtlichen Anlieferbeschränkungen aufgehoben werden, zumindest solange eine angespannte Lage in den Lieferketten besteht.“

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Mit dieser Forderung will der Verband die Lieferung von Lebensmitteln sichern, falls es zu einem größeren Personalausfall kommen sollte. Derzeit gibt es noch keine Probleme. Nichtsdestoweniger möchte der Verband für den Notfall vorbereitet sein. „Die Politik muss jetzt sehr schnell auf allen Ebenen die entsprechenden Vorkehrungen treffen, damit womöglich auftretende Probleme dann schnell und zielgerichtet gelöst werden können“, so Genth.

Dazu zählt seiner Ansicht nach, auch Sonntagsfahrten und Sonntagsarbeit zu erlauben. Würden mehr Fahrzeuge an den verkehrsarmen Wochenendzeiten fahren, sei es möglich, „Lkw-Verkehre flexibler zu planen“ sowie „Lieferketten zu entlasten“, erklärte der HDE-Geschäftsführer.

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Von der Ausnahme wären Lkw-Fahrerinnen und Fahrer, das Personal aus der vor- und nachgelagerten Logistik sowie Personen, die für die Bestandspflege in den Filialen zuständig sind, betroffen. Eine Öffnung von Supermärkten am Sonntag schließt Genth aus, da dadurch mehr Personal benötigt werde.

Omikron-Welle kommt in der Logistikbranche an

In der Logistikbranche ist die Omikron-Welle bereits an einigen Stellen spürbar. Nach Angaben von Dirk Engelhard, Vorstandsprecher des Bundesverbandes Güterkraftverkehr, Logistik und Entsorgung (BGL), sei der Krankenstand aktuell 5 bis 10 Prozent höher als im selben Zeitraum vor Beginn der Pandemie.

„Die Situation ist sehr angespannt, weil uns immer mehr Fahrer fehlen“, sagte Engelhard der Nachrichtenagentur Reuters. Der Hauptgeschäftsführer der DSLV Bundesverbandes Spedition und Logistik, Frank Huster, berichtete dem RND, das derzeit keine erhöhten Krankenstände vorliegen.

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Bereits zu Beginn der Pandemie, im März 2020, wurde das Sonntagsfahrverbot in allen 16 Bundesländern befristet aufgehoben, um Liefer- und Versorgungsengpässe zu verhindern. Je nach Bundesland galt das Verbot aber wieder ab 1. Juni oder ab 1. September 2020. Im November 2020 hoben Mecklenburg Vorpommern und Nordrhein Westfalen das Verbot ein zweites Mal auf – bis Mitte Januar 2021.

Aktuell gilt bereits mindestens bis zum 31. März 2022 eine Ausnahme für den Transport von Impfstoffen. Hessen und Brandenburg lassen die Frist sogar bis zum 31. Dezember 2022 laufen.

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