Amazon setzt sich durch: Pentagon kündigt Cloud-Computing-Vertrag mit Microsoft

Washington. Das Pentagon will von einem an Microsoft vergebenen Auftrag für Cloud-Computing zurücktreten und den Vertrag auflösen. Stattdessen werde ein neuer Deal mit Microsoft und Amazon angestrebt, teilte das US-Verteidigungsministerium am Dienstag mit. In Anbetracht der Veränderungen im Tech-Umfeld sei es klar geworden, dass der seit langem aufgeschobene JEDI-Cloud-Vertrag nicht mehr den Anforderungen des Verteidigungsministeriums gerecht werde. Dass Amazon sich um den ursprünglich nur an Microsoft vergebenen Vertrag mit potenziellem Umfang von zehn Milliarden Dollar eine langwierige juristische Auseinandersetzung liefert, wurde in der Erklärung nicht erwähnt.

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Pentagon-Auftrag: Amazon zieht gegen Microsoft vor Gericht

Amazon Web Services, eine Sparte des Online-Handelsriesen, gilt als Marktführer für Cloud-Computing-Dienste. Der Konzernzweig wurde denn auch als Favorit im Rennen um den Auftrag für die Betreuung des Joint Enterprise Defense Infrastructure Project des Pentagon gehandelt, besser bekannt als JEDI. Dabei geht es um Lagerung und Aufbereitung riesiger Mengen an vertraulichen Daten. Letztlich soll das Projekt dem US-Militär eine verbesserte Kommunikation mit Soldaten auf dem Schlachtfeld und die Nutzung von künstlicher Intelligenz für eine beschleunigte Vorbereitung von Kampfhandlungen ermöglichen.

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Den Zuschlag bekam trotz Amazons Favoritenrolle im Oktober 2019 Microsoft, was bald einen Justizstreit nach sich zog. Amazon zog mit dem Argument vor Gericht, dass der Vergabeprozess im Pentagon mit Fehlern gespickt und unfair sei. Denn auf die Entscheidung sei unter anderem durch den damaligen Präsidenten Donald Trump und dessen bekannte Abneigung gegen Amazon und den damaligen Konzernchef Jeff Bezos auf unangemessene Weise Einfluss genommen worden. Bezos ist Besitzer der renommierten Zeitung „The Washington Post“, die Trump oft kritisierte.

Im Mai hatte das Pentagon schon angedeutet, dass es den Vertrag mit Microsoft auflösen könnte. Man fühle sich gezwungen, nochmals über die Optionen nachzudenken, hieß es damals. Der Hintergrund: Im April hatte ein Bundesgericht einen Antrag des Verteidigungsministeriums abgelehnt, Schlüsselaspekte der Amazon-Klage abzuweisen.

RND/AP

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