Parteitag der US-Demokraten: Ein Aufruf zur Einigkeit – und echte Angst
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September 28, 2016 – Philadelphia, Pennsylvania, U.S - First Lady Of The United States, MICHELLE OBAMA campaigning for Hillary Clinton at LaSalle University in Philadelphia Pa Philadelphia U.S. PUBLICATIONxINxGERxSUIxAUTxONLY - ZUMArf1
© Quelle: imago images/ZUMA Press
Die US-Demokraten scheinen es begriffen zu haben. Zur Abwechslung wollen sie es mit Einigkeit versuchen. Und das ist in der Tat dringend nötig, damit ihr Kandidat Joe Biden bei der Präsidentschaftswahl im November Amtsinhaber Donald Trump schlagen kann.
US-Demokraten nominieren virtuell
Wegen der Coronavirus-Pandemie findet der Kern der Veranstaltung des US-Wahlkampfes virtuell statt.
© Quelle: Reuters
So war der Beginn des Nominierungsparteitags in Milwaukee, der aus Corona-Gründen eine weitgehend virtuelle Veranstaltung ist, eine Mischung aus Attacken auf Trump und Appellen, sich hinter Biden zu versammeln.
Bidens Vorsprung in den Umfragen geht derzeit zurück. Und Trump kann sich auf eine treue Wählerbasis verlassen. Noch ist nichts entschieden und alles ist möglich.
Ob sich deswegen der Erfolg einstellen wird, lässt sich noch nicht sagen. Doch ohne Einigkeit können es die Demokraten gleich vergessen. Erinnert sei an die Szene beim Nominierungsparteitag 2016. Als Hillary Clinton zur Präsidentschaftskandidatin gekürt wurde, buhten sie die Anhänger ihres Konkurrenten Bernie Sanders aus. Auch das trug letztlich zum Wahlsieg des Populisten Trump bei.
Solche Grabenkämpfe dürfen sich nicht einmal im Ansatz wiederholen. Deswegen war es jetzt aus Sicht der Demokraten so wichtig, dass Sanders zur Wahl Bidens aufrief.
Der ehemalige Vizepräsident von Barack Obama ist niemals der Wunschkandidat des linken Lagers gewesen, und er wird es auch nicht mehr werden. Doch die Biden-Kritiker müssen das jetzt hinnehmen und ihren Groll hinunterschlucken. Sonst wird es nichts mit der Ablösung Trumps. Bidens Vorsprung in den Umfragen geht derzeit zurück. Und Trump kann sich auf eine treue Wählerbasis verlassen. Noch ist nichts entschieden und alles ist möglich.
Das mag auch der Grund gewesen sein, warum Michelle Obama so leidenschaftlich vor Trump warnte und für Biden warb: “Wenn wir irgendeine Hoffnung haben, dieses Chaos zu beenden, dann müssen wir für Joe Biden stimmen, als ob unsere Leben davon abhängen.” Das klang nicht nach Parteitagsrhetorik allein. Da schwang echte Angst mit.