Parteien wollen Kampf gegen politische Gewalt intensivieren

Auf das Wahlbüro von Karamba Diaby waren Schüsse abgegeben worden.

Auf das Wahlbüro von Karamba Diaby waren Schüsse abgegeben worden.

Berlin. Die Generalsekretäre und Bundesgeschäftsführer der im Bundestag vertretenen Parteien - außer der AfD - wollen ihren Kampf gegen politische Gewalt intensivieren. Das verlautete am Donnerstagabend von Teilnehmern eines Treffens, zu dem SPD-Generalsekretär Lars Klingbeil eingeladen hatte. Bereits für den kommenden Februar ist das nächste Treffen geplant. Der Bundesgeschäftsführer der Linken, Jörg Schindler, zeigte sich „zuversichtlich, dass wir zügig zu Ergebnissen kommen“.

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige

Der Politische Bundesgeschäftsführer der Grünen, Michael Kellner, sagte dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND): „Alle Parteien machen die Erfahrung, dass Hass und Hetze zunehmen. Deshalb war es ein richtiges Signal, dass wir gemeinsam darüber geredet haben.“ Entscheidend sei, „dass die Große Koalition jetzt zügig handelt. Das würden wir uns als Grüne wünschen und gern unterstützen.“

Linke und Grüne äußern Erwartungen

Konkrete Verabredungen gab es offenbar nicht. Allerdings hieß es im Vorfeld, man wolle unter anderem diskutieren, wie sich ehrenamtliche Politiker besser schützen könnten und wie man politisch und gesellschaftlich gegen Verrohung und offenen Hass vorgehen könne. Dabei äußerten sowohl Schindler als auch Kellner konkrete Erwartungen.

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige

Schindler sagte: „Es geht nicht um Hass und vereinzelte Taten, es geht um rechte Ideologie und rechte Gewalt.“ Das müsse man klar benennen. Rechtsextremistische Strukturen müssten überall entwaffnet werden. Nötig sei eine unabhängige Beschwerde- und Ermittlungsstelle auf Bundesebene, um entsprechende Strukturen in Polizei und Bundeswehr nachzugehen. Projekte der mobilen Beratung gegen Rechtsextremismus, Opferberatungen und zivilgesellschaftliche Demokratiebündnisse müssten finanziell stärker und längerfristig unterstützt werden.

Der Fall Diaby

Kellner forderte eine Taskforce im Bundesinnenministerium, die sich um Drohungen gegen und Angriffe auf Politiker kümmere. Er mahnte ferner ebenfalls eine Verschärfung des Waffenrechts für Verfassungsfeinde und eine stabilere Finanzierung zivilgesellschaftlicher Initiativen an. Erforderlich seien schließlich leichtere Auskunftssperren im Melderegister. Es sei viel zu leicht, an die Privatadressen von Betroffenen zu gelangen.

Zuletzt hatte ein Angriff auf das Bürgerbüro des SPD-Bundestagsabgeordneten Karamba Diaby in Halle große Bestürzung ausgelöst. In einer Scheibe waren mehrere Einschusslöcher gefunden worden, Diaby erhielt eine Morddrohung. Im vergangenen Juni war der Kasseler Regierungspräsident Walter Lübcke auf der Terrasse seines Hauses mit einem Kopfschuss getötet worden.


Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige

Mehr aus Politik

 
 
 
 
 
Anzeige
Anzeige
Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt von Outbrain UK Ltd, der den Artikel ergänzt. Sie können ihn sich mit einem Klick anzeigen lassen.

 

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr dazu in unseren Datenschutzhinweisen.

Top Themen

Deutschland
 
Sonstiges

Letzte Meldungen

 
 
 
 
 
 
 
 
 

Spiele entdecken