Macron ohne Parlamentsmehrheit
Die zweite Runde der Parlamentswahl wurde zu einem neuem Paukenschlag des Populismus in Europa: Radikale von links und rechts sind jetzt in Frankreich so stark wie noch nie. Die Mitte gerät in die Zange. Und die Nation, die mehr als andere eine Führungsrolle in der EU beansprucht, droht ihren eigenen Kompass zu verlieren.
Der gleißende Pomp in der Nacht des ersten Wahlsiegs von Emmanuel Macron bleibt unvergesslich. Mit feierlichem Gesichtsausdruck, von wandernden Lichtkegeln verfolgt, schritt der neue französische Präsident zu einer bunt strahlenden Bühne vor dem Louvre und versprach seinen Franzosen den Anbruch neuer, besserer Zeiten.
„Ich werde in den nächsten fünf Jahren alles dafür tun, dass die Menschen keine extremistischen Parteien mehr wählen“, sagte Macron. Zehntausende, die auf dem Platz zusammengeströmt waren, jubelten.