Schwere Anschuldigung

Ringtausch: Polen wirft Bundesregierung „Täuschungsmanöver“ vor

Russische Soldaten im März mit einem T-72-Panzer auf dem Bahnsteig des Bahnhofs im Dorf Gvardeyskoe in der Nähe von Simferopol.

Russische Soldaten im März mit einem T-72-Panzer auf dem Bahnsteig des Bahnhofs im Dorf Gvardeyskoe in der Nähe von Simferopol.

Berlin. Polen hat die Bundesregierung im Zusammenhang mit dem geplanten Ringtausch für Waffenlieferungen an die Ukraine scharf kritisiert. „Die deutschen Versprechen zum Panzer-Ringtausch haben sich als Täuschungsmanöver erwiesen“, sagte Vize-Außenminister Szymon Szynkowski vel Sęk dem „Spiegel“ (Freitag). Aus polnischer Sicht seien die deutschen Angebote inakzeptabel, so dass man nun auf die Hilfe anderer Nato-Partner setze.

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Zunächst hätten die Deutschen den Polen Panzer angeboten, „die älter waren als diejenigen, die wir der Ukraine gaben“, sagte er. Diese Offerte sei „nicht zu akzeptieren, denn wir haben kein Interesse daran, den Zustand unserer Bewaffnung zu verschlechtern und unsere Soldaten auf Gerät aus den Sechzigerjahren zu schulen“.

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Angeboten worden sei „eine symbolische Anzahl Panzer“, sagt der Vize-Außenminister. „Das kann man schwerlich als ernst zu nehmenden Vorschlag werten, nachdem wir der Ukraine über 200 Panzer in zwei Monaten geliefert haben.“ Deswegen rede Polen lieber mit anderen Nato-Partnern, „die wirklich bereit sind, uns dabei zu helfen“. Nach seinen Angaben erhält Polen bereits jetzt Panzer aus den USA und Großbritannien.

Getreideexport aus Ukraine: Lösung gefunden?
21.06.2022, Rumänien, Constanta: Ein Angestellter des rumänischen Getreideumschlagunternehmens Comvex überwacht die Verladung von Getreide auf ein Schiff im Schwarzmeerhafen. Ukrainisches Getreide kann, wegen schwacher Transport-Infrastruktur, nicht schnell im erhofften Ausmaß über Rumänien exportiert werden. Generaldirektor Goidea des größten rumänischen Schwarzmeer-Hafens Constanta, sah im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur keine schnelle Lösung. Foto: Vadim Ghirda/AP/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

Die Ausfuhr von Millionen Tonnen Getreide aus dem Kriegsland Ukraine soll von den Konfliktparteien unter UN-Führung gemeinsam überwacht werden.

Der Panzer-Ringtausch sollte eigentlich die schnelle Lieferungen von schwerem und den Soldaten in der Ukraine vertrautem Kriegsgerät ermöglichen. Deutschland hatte angekündigt, Nato-Partnern im Osten Ersatz zu geben oder dabei helfen. Allerdings stockt es seit Wochen. Zum genauen Sachstand wurden in Berlin zuletzt keine öffentlichen Angaben mehr gemacht.

RND/dpa

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