Umfrage: Zwei Drittel der Deutschen sehen Wiedervereinigung als unvollendet
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Eine Familie schaut sich an der East Side Gallery im Abendlicht ein Stück der Berliner Mauer an. Vor 59 Jahren, am 13. August 1961, begann der Bau der Mauer, die Berlin mehr als 28 Jahre teilte.
© Quelle: Christoph Soeder/dpa
Berlin. 30 Jahre nach der Wiedervereinigung Deutschlands halten knapp zwei Drittel der Deutschen das Zusammenwachsen von Ost und West noch nicht für abgeschlossen. In einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur sagten 64 Prozent, dass dafür der Unterschied der Lebensverhältnisse noch zu groß sei. Nur 24 Prozent meinten dagegen, die Einheit sei vollendet. 12 Prozent machten keine Angaben.
In den Gebieten, die früher zur DDR gehörten, halten sogar 83 Prozent die Wiedervereinigung für unvollendet. In Westdeutschland sind es dagegen nur 59 Prozent. An diesem Samstag jährt sich die Vereinigung der westdeutschen Bundesrepublik Deutschland und der ostdeutschen Deutschen Demokratischen Republik zum 30. Mal.
60 Prozent sehen Einheit als Erfolgsgeschichte
60 Prozent halten die deutsche Einheit für eine Erfolgsgeschichte, fast jeder Dritte (29 Prozent) sieht das nicht so. Zwischen Ost und West gibt es hier kaum einen Unterschied. Im Westen würden 60 Prozent sagen, dass die Wiedervereinigung eher ein Erfolg war, im Osten sind es 61 Prozent.
Unter denjenigen, die zur Wendezeit noch nicht geboren waren, ist die positive Sicht auf die Einheit am weitesten verbreitet. Von den 18- bis 24-Jährigen sehen 65 Prozent die Einheit als Erfolgsgeschichte und nur 15 Prozent nicht.
Bei der Frage, wer am meisten von der Wiedervereinigung profitiert hat, gibt es wieder deutliche Unterschiede zwischen Ost und West. Von den Westdeutschen meinen 40 Prozent, die ehemaligen DDR-Bürger hätten am meisten profitiert und nur 7 Prozent sehen den Westen als Hauptgewinner der Wende. Umgekehrt sehen von den Ostdeutschen nur 13 Prozent die ehemaligen DDR-Bürger als Hauptprofiteure, dafür aber 30 Prozent die Westdeutschen.
RND/dpa